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Wohnen im Alter Dank digitaler Technologie zu Hause alt werden

Digitale Hilfsmittel unterstützen alte Menschen. In Zürich kann man eine Wohnung besichtigen und sich informieren.

«Wir Menschen möchten gerne so lange wie möglich zu Hause leben und, wenn das geht, auch zu Hause sterben», sagt Andreas Dreier, Bereichsleiter Spitex und Sozialdienste bei der Stiftung Alterswohnungen (SAW) der Stadt Zürich. Dank technischer Hilfsmittel sei das heute möglich, ist der gelernte Pflegefachmann überzeugt.

Im Zentrum steht der Sturz. Den wolle man nach Möglichkeit vermeiden, da das oft den Anfang vom Ende bedeute. Fällt jemand trotzdem hin, so soll die Person möglichst schnell Hilfe bekommen – je schneller, desto geringer die Folgen.

Niemand fühlt sich alt

Um Interessierten zu zeigen, welche technischen Hilfsmittel für ältere Menschen auf dem freien Markt bereits erhältlich sind, hat die SAW einen Showroom im Norden von Zürich eingerichtet: Eine 2-Zimmer-Alterswohnung, vom Schlafzimmer aus sieht man ins Grüne. Bei näherem Hinsehen fällt eine Fernbedienung neben dem Bett auf und im Büchergestell der Smart Speaker (Lautsprecher) «Alexa» von Amazon.

Der Sturz, die grosse Gefahr

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Das Risiko, zu stürzen, steigt mit zunehmendem Alter. Reaktionsfähigkeit, Kraft und Gleichgewichtssinn lassen nach.

Nach Angaben von Pro Senectute stürzen in der Schweiz pro Jahr rund 88'000 Personen, die älter als 65 Jahre sind.

Stürze führen oftmals zu einem Spitalaufenthalt oder sind der Übergang ins Pflegeheim. Laut Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU sterben pro Jahr rund 1700 Personen an den Folgen eines Sturzes.

    Dieser intelligente Lautsprecher steht sinnbildlich für die SAW-Strategie. Viele Seniorinnen wollten nicht mit dem typischen Notfallknopf um den Hals herumlaufen, da sie sich so als «alt» stigmatisiert fühlten, meint Andreas Dreier. Ein Smart Speaker hingegen benutzt vielleicht auch die Enkelin.

    Mit dem Gerät kann man sich im Notfall Hilfe holen – aber nicht nur das: Per Sprachbefehl lässt sich das Radio einschalten oder das Licht. Andreas Dreier empfiehlt Senioren, sich möglichst früh mit solchen Komfort-Technologien vertraut zu machen, schon in einer Phase, in der man noch aktiv ist, regelmässig wandert oder auf Reisen geht.

    Vom digitalen Lichtschalter zum Alarm

    Bei der Sturzprävention spielt die Beleuchtung eine wichtige Rolle. Nachts kann man Licht machen, bevor man aufsteht, dank einer Fernbedienung neben dem Bett. Noch einfacher geht es mit Sensoren im Schlafzimmer, die erkennen, wenn jemand aufsteht – und dann nicht nur das Licht einschalten, sondern auch eine Lichterkette vor dem Badezimmer, die zur Tür führt. Eine zusätzliche Hilfe für Menschen, die Schwierigkeiten haben bei der Orientierung.

    Digitale Helfer

    Im Badezimmer zeigt Andreas Dreier auf einen raffinierten Sensor, der an der Decke montiert ist. Das Gerät nutze Radar, um Bewegungen zu erkennen und zu analysieren. Stürzt jemand, so werde ein Alarm ausgelöst.

    Daten überall

    In der Küche erklärt Andreas Dreier eine Technologie, die komplett unsichtbar ist: die Überwachung des Stromverbrauchs. Aus diesen Daten wird nicht nur ersichtlich, ob jemand vergessen hat, den Herd auszuschalten. Man erkennt auch, wenn der Tagesablauf von der Routine abweicht, etwa dann, wenn die Person bis neun Uhr noch keinen Kaffee zubereitet hat.

    Showroom «Digitale Alterswohnung»

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    Die Digitale Alterswohnung ist ein Projekt der Altersstrategie 2035 der Stadt Zürich. In einer Musterwohnung kann man sich Hilfsmittel zeigen lassen, die auf dem freien Markt erhältlich sind. Auch Interessierte aus anderen Kantonen sind willkommen.

    Ein Mikrofon im Smart Speaker, das auf einen Befehl wartet, Daten aus verschiedenen Sensoren – bei diesem Grad der Überwachung sei der Schutz der Privatsphäre natürlich ein zentrales Thema, das viele Menschen beschäftige, so Andreas Dreier.

    Ihm ist es wichtig, dass die Betroffenen selber entscheiden, welche Hilfsmittel sie einsetzen wollen und das mit einem Ziel: So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen und sich trotzdem sicher fühlen.

    Musikwelle, 29.06.2024, 11:10 Uhr ; 

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