Naive Mimik, frecher Schalk und kindlicher Charme – so wird Gaston Häni in Erinnerung bleiben. Sein Leben verbrachte er seit frühen Jahren in der Zirkusmanege.
Der geborene Clown
Am 7. April 1951 wurde Gaston Häni in eine Schweizer Zirkusfamilie hineingeboren. Sein Vater war Trapezkünstler und auch seine Mutter trat im Zirkus auf. Im Alter von 14 Jahren – nach einer Ausbildung bei seinem Onkel Jean Andreff – wagte er sich erstmals an die Rolle des Clowns. Ein Handwerk, das ihm praktisch in die Wiege gelegt wurde. Oder wie er selbst einst in einem Interview sagte: «Auf mich haben sie schon im Kinderwagen gezeigt und gesagt: Das wird mal ein Clown.»
Ein Leben lang in der Manege
1973 lernte er seinen langjährigen Manegenpartner Rolf Knie kennen. Das Duo ging zusammen auf Tournee, bespielte etliche Zirkusmanegen, trat immer wieder in Fernsehshows auf und war sogar in Filmen zu sehen. 1999 übernahm Roli Noirjean den Platz an Gastons Seite. Er hat durch Gaston erst den Weg zur Clownerie gefunden. «Gaston hat mich zum Lachen gebracht. Da müssen keine Hosen fallen. Er kann die Leute mit Wortwitz, Gestik und Mimik zum Lachen bringen. Das ist es, was mich faszinierte.»
Über zwanzig Jahre lang spielten die beiden Seite an Seite. Im Winter waren sie jeweils fester Bestandteil des Weihnachtscircus Conelli in Zürich. Umso schlimmer war es für seinen Bühnenpartner, als Gaston aufgrund einer Krebserkrankung nicht mehr mit ihm auftreten konnte: «Es ist wahnsinnig schwer. Wir waren so aufeinander eingestimmt, wie in einer alten Ehe. Wir wussten genau, wie der andere in der Manege reagiert.»
Die Conelli-Familie trauert
Die letzten beiden Lebensjahre waren für Häni ein Hoffen und ein Bangen. Am 20. Dezember verlor er schliesslich den Kampf gegen eine schwere Krebserkrankung.
«Nebst seinen Qualitäten als Clown und Showman war Gaston Häni ein ernsthafter Mensch und ein äusserst liebenswürdiger Kollege», erinnert sich Roby Gasser, Direktor des Circus Conelli. «Trotz seiner schweren Erkrankung verlor er seine Liebenswürdigkeit und den Schalk in seinen Augen nie.»
Seit 1990 und bis zuletzt lebte Gaston Häni mit seiner Partnerin in Arbon im Kanton Thurgau. Der Meister des Humors hinterlässt drei erwachsene Kinder und war zudem glücklicher Grossvater.