In Laax wurden nach dem Unfall auf dem ganzen Gemeindegebiet die Mutterkühe so eingezäunt, dass die Weiden nicht mehr von Wanderwegen gekreuzt werden. Zum Teil bedeutete das, dass Leitungen gebaut werden mussten, damit die Tiere Zugang zu Wasser haben.
Die Lösung muss so sein, dass es einen solchen Fall nicht mehr gibt.
Franz Gschwend, Gemeindepräsident von Laax, findet, dass es klare Richtlinien geben sollte, am besten solche, die für den ganzen Kanton Graubünden, oder noch besser für die ganze Schweiz gelten.
Das dürfte sich aber schwierig gestalten. Die Bündner Regierung hat auf eine Anfrage im Parlament letzte Woche klar gesagt, dass es keine gesetzliche Grundlage gibt, auf der sie den Gemeinden oder den Bauern Vorschriften machen könnte.
Die Regierung verwies auf diverse Merkblätter für Gemeinden, Alpverantwortliche, Bauern, Wanderer und Biker. Wenn sich alle an die Regeln halten, so die Regierung, sollten Unfälle eigentlich vermieden werden können.
Auf Merkblätter setzen auch andere Kantone. Die Verantwortlichen für die Wanderwege in den Kantonen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden haben ihren Mitgliedern solche Informationsblätter geschickt. Sie betonen die Eigenverantwortung – der Wanderer und der Bauern.
In Appenzell Innerrhoden klärte das Landwirtschaftsdepartement ab, ob Handlungsbedarf bestehe. Der Departementssekretär Bruno Inauen weist aber darauf hin, dass es nur auf einer Innerrhoder Alp Mutterkühe gibt. Auf den anderen werden Milchkühe gehalten und diese seien kein Problem, weil sie keine Kälber und deshalb keinen Beschützerinstinkt haben.