Wie in den vergangenen Jahren wollte ein Familienvater bei Hertz einen Kombi mieten, um von Zürich nach Sardinien in die Ferien zu fahren. Der Schock: «Dasselbe Auto – ein Ford Mondeo – der 2019 noch 750 Franken gekostet hat für 18 Tage, hätte sage und schreibe fast 3000 Franken gekostet.»
Dasselbe Auto – ein Ford Mondeo – der 2019 noch 750 Franken gekostet hat für 18 Tage, hätte sage und schreibe fast 3000 Franken gekostet.
Obwohl er bei Hertz als Mobility-Kunde sogar noch etwas Rabatt bekommt, prüfte der Mann auch Angebote der Konkurrenz. Er musste feststellen: «Preislich war das in einem ähnlichen Bereich.»
Auch das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» klickte sich Ende Februar durch die Angebote der grossen Autovermietungen. Ein vergleichbarer Kombi für 18 Tage Ende Juli/Anfang August hätte zwischen 2500 und knapp 3800 Franken gekostet. Solche Preise belasten das Ferienbudget enorm.
Auch die Preise vor Ort sind hoch
Die Stichprobe hat zudem gezeigt: Auch auf Sardinien selbst und auf dem italienischen Festland ist der Preis für die Automiete für die Sommerferiensaison 2022 sehr hoch. Zudem sind Kombis teilweise bereits Mangelware. Der «Espresso»-Hörer hatte am Ende Glück: Bei einer kleinen Garage in seinem Quartier fand er einen Mietkombi für 1200 Franken.
«Espresso» fragte bei den grossen Anbietern Hertz, Europcar, Sixt, Avis und Budget nach den Gründen für die hohen Preise. Avis und Budget, die zusammengehören, verweigerten ohne weitere Begründung die Antwort. Die anderen Anbieter gaben als Hauptgrund Lieferschwierigkeiten der Automobilhersteller an. Dies wegen Chipmangel und der Pandemie. Es kommen also weniger Neuwagen auf den Markt. Die Beschaffungskosten seien deutlich gestiegen.
Weitere Faktoren: Erdölpreise und Pandemie
Wegen des Fahrzeugmangels, schreibt Europcar, «bleiben die Fahrzeuge tendenziell länger in der Flotte, was sich in höheren Kosten niederschlägt». Und Hertz ergänzt: «Die steigenden Erdölpreise verursachen zudem höhere Logistikaufwände, um die Fahrzeuge zu verschieben.» Verschärft wird die Situation durch das Ende der Pandemie. So schreibt Sixt: «Die Menschen wollen wieder reisen und mobil sein», sobald dies möglich sei. «Somit entwickelte sich die Nachfrage deutlich stärker und länger anhaltend als in den Vorjahren.»
Die steigenden Erdölpreise verursachen höhere Logistikaufwände, um die Fahrzeuge zu verschieben.
Die Sommerferien-Zeit ist bei den Autovermietungen Hochsaison. Und weil die Preise von Nachfrage und Angebot abhängen, sind die Automieten für diesen Sommer entsprechend hoch. Eine Entspannung der Situation erwarten die Anbieter in vorsichtigen und unsicheren Prognosen frühestens Ende Jahr.