Mehr als die Hälfte der Häuser und Wohnungen in der Schweiz werden nach wie vor mit Heizöl oder mit Gas beheizt. Insgesamt sind das mehrere Hunderttausend Liegenschaften.
Der starke Preisanstieg im Zuge des von Russland angezettelten Kriegs in der Ukraine wird im Moment vor allem jene Haushalte treffen, die mit Gas heizen – oder deren Öltank gerade jetzt aufgefüllt werden muss.
Doppelt so teuer wie vor zwei Jahren
Insbesondere der Preis für das Heizöl geht diese Woche durch die Decke. «Es herrscht grosse Besorgnis an den Börsen, dass die Versorgung nicht mehr gesichert sein könnte – das wird nun eingepreist», sagt Janine Wordel von der Firma Heizöl24.
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Heizöl ist derzeit mehr als doppelt so teuer wie inmitten der Zeit von Corona. 100 Liter Heizöl kosten im Durchschnitt zirka 130 Franken, so viel wie nie mehr seit dem Rekord vor 14 Jahren. Auch Gas ist teuer wie selten zuvor.
Der Preisanstieg trifft zuerst die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, aber in ein paar Monaten werden dann die Mieterinnen und Mieter bei der Nebenkostenabrechnung zur Kasse gebeten.
Mit happigen Nebenkosten-Nachzahlungen rechnen
«Die Nebenkosten für die letzte Heizperiode dürften da und dort deutlich höher ausfallen als bisher», sagt Markus Meier, Direktor des Schweizerischen Hauseigentümerverbands.
Das heisst: Die von den Mieterinnen und Mietern getätigten Akonto-Zahlungen für die Nebenkosten werden in manchen Fällen nicht reichen, um die höheren Heizkosten zu decken.
Umsatteln auf Wärmepumpe?
Angesichts des Preisschocks und der Unsicherheiten stellt sich auch die Frage der Alternativen fürs Heizen mit Öl und Gas – vor allem, wenn eine Heizung sowieso in nächster Zeit ersetzt werden muss. Dabei sind vor allem Wärmepumpen gefragt. Sie werden mit Strom betrieben.
«Preissensible Leute haben jetzt einen noch besseren Grund, ihr Heizsystem umzurüsten», sagt der Energieberater Andreas Edelmann. Allerdings braucht ein Wechsel des Heizsystems Zeit. Das geht nicht von heute auf morgen.
Ausserdem gebe es bereits Lieferenpässe bei den Wärmepumpen und zu wenig Personal in der Branche, weiss Edelmann.