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Havarie in Pratteln Rohner-CEO redet von «Hysterie»

Daniel Pedrett sagt, der Schaden sei kleiner als behauptet. Und er macht Vorwürfe an die Baselbieter Behörden.

Diese Woche wurde bekannt, dass bei der Firma Rohner in Pratteln tausende Liter Industrie-Abwasser ins Grundwasser geflossen sind. Die Behörden stellten rund um das Firmengelände Verschmutzungen im Grundwasser fest. Für die Bevölkerung bestehe aber keine Gefahr. Mehrere Politiker forderten dennoch die Schliessung der Firma, bis der Vorfall geklärt ist.

Vorwürfe an Behörden

Nun nimmt der CEO der Firma Stellung. Daniel Pedrett betont, dass das Industrie-Abwasser, das ins Grundwasser gelangte, biologisch abbaubar sei, und stellt ausserdem in Frage, ob die Verschmutzungen im Grundwasser tatsächlich nur von der Firma Rohner stammen. «Die Behörden haben hier nur Vermutungen und keine Beweise», sagt Pedrett, «und es erstaunt mich, dass Vermutungen bereits kommuniziert werden.»

Die Behörden haben nur Vermutungen und keine Beweise.
Autor: Daniel Pedrett CEO Rohner AG

Er sei sich bewusst, dass bei seiner Firma Fehler passiert seien, aber: «Verglichen mit dem Medienecho und den Ergebnissen, die vorliegen, kann man von einer Hysterie sprechen.» Gar nichts anfangen kann der CEO auch mit den Forderungen einiger Politikern, die die Rohner AG am liebsten vorübergehend schliessen möchten. «Davon halte ich gar nichts. Schliesslich ist nichts bewiesen.»

Behörden setzen Druck auf

Bei der Baselbieter Umweltschutzdirektion weist man den Vorwurf zurück, die Firma vorverurteilt zu haben: «Hier liegen Fakten auf dem Tisch. Es gab ein Leck bei der Firma Rohner und daneben haben wir eine Verunreinigung des Grundwassers festgestellt», sagt Nico Buschauer, Sprecher der Umweltschutzdirektion.

Der Kanton verteidigt aber nicht nur sein Vorgehen, sondern setzt die Rohner AG unter Druck: Das Unternehmen muss nun nachweisen, dass sein Abwassersystem dicht ist. Wo Mängel bestehen, müssen diese umgehend behoben werden.

Abwassersystem auf dem Prüfstand

Die Behörden verlangen, dass die Rohner AG bis Ende April ihr Abwassersystem und alle abwasserrelevanten Bauwerke auf ihre Dichtigkeit überprüfen lässt. Vorgenommen werden muss diese Prüfung nach BUD-Angaben im Auftrag und auf Kosten der Rohner AG durch eine Fachfirma. Diese muss abklären, ob die Dichtigkeit gemäss dem Stand der Technik gewährleistet ist.

Welche Substanzen in welcher Menge und Konzentration ins Grundwasser gelangten, ist weiter offen. Gemäss BUD laufen die Abklärungen dazu weiterhin auf Hochtouren. Die umfassende Analyse aller Wasserproben sei sehr aufwendig. Laut dem Sprecher kann Mitte März mit den Resultaten gerechnet werden.

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