Die Vorwürfe:
Bei einer bestimmten Herzoperation schneidet das Zürcher Kinderspital viel schlechter ab als die Konkurrenz im Ausland. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, über die am Dienstag mehrere Zeitungen berichteten. Im Bericht geht es um das sogenannte Hypoplastische Linksherzsyndrom. Babys, die mit diesem schweren Herzfehler geboren werden, müssen schnellstmöglich operiert werden. Die Studie besagt nun: Im Kinderspital Zürich ist der Anteil der Kinder, die bei diesen Operationen ums Leben kommen, rund doppelt so gross wie in Kliniken in den Niederlanden oder in Deutschland. Ein möglicher Grund dafür sei der langwierige Streit unter den Ärzten im Kinderspital.
Die Studie:
In den Zeitungsartikeln werden verschiedene Studien miteinander verglichen. Zur Hand genommen wird dabei einerseits ein Bericht, den das Kinderspital selbst verfasst hat. In dieser Studie werden 57 Eingriffe bei Kindern aufgelistet, die am Hypoplastischen Linksherzsyndrom gelitten haben. 22 Kinder, also rund 40 Prozent, sind im Zeitraum zwischen 2001 und 2014 daran gestorben. Diese Ergebnisse wurden nun mit Studien von Kliniken in Deutschland und den Niederlanden verglichen. Dabei kam heraus, dass die Sterblichkeitsrate in Zürich rund doppelt so hoch ist wie in den Spitälern im Ausland.
Die Reaktion:
Das Kinderspital Zürich wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe. Einfach verschiedene Studien aus dem Internet miteinander zu vergleichen sei unprofessionell, heisst es seitens des Spitals. Es sei zum Beispiel unklar, wie schwer die Erkrankung bei den Kindern gewesen sei. Darum könne man die Sterblichkeitsrate auch nicht einfach miteinander vergleichen. Weiter bestreitet das Kinderspital, dass sich die Streitereien unter den Ärzten auf das Resultat auswirken würden.