Betritt man das Gebäude des iHomeLab direkt neben der Hochschule für Architektur & Technik in Horw, wähnt man sich mehr in einem Labor anstatt in einem Haus. Und genau das ist es eben auch.
Zukunftsvorstellungen trafen nicht ein
Ein Team von 25 Informatikingenieurinnen und Elektroingenieuren erforscht dort den Einsatz von neusten Technologien in Gebäuden. Technologien wie Wireless Sensor Networks, Internet of Things und Ambient Intelligence sollen für mehr Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit in Gebäuden sorgen. Die Hochschule Luzern forscht an der Massentauglichkeit dieser Ideen.
Vor 10 Jahren, als das Haus eröffnet wurde, hatte man noch andere Ideen bezüglich der technologischen Zukunft. «Vor 10 Jahren hatte man die Vorstellung, dass bald alle ein Smarthome besitzen: Alles ist vernetzt, vom Licht bis zur Musik, und alles wird automatisch eingestellt.» Das sei aber nicht eingetroffen, sagt Andrew Paice, Leiter des iHomeLab. Die Leute hätten zu verschiedene Bedürfnisse. Und dazu sei es schwierig, die Systeme zu installieren und zu konfigurieren.
Vor 10 Jahren hatte man die Vorstellung, dass bald jedes Haus ein Smarthaus sei.
Dafür habe es andere technologische Entwicklungen gegeben, die man vor 10 Jahren so noch nicht habe abschätzen können. Zum Beispiel, wie wichtig das Smartphone oder das Tablet heute sei. Heute steuere man jedes Gerät damit.
Sicher leben bis ins hohe Alter
Ein Schwerpunkt der Forschung im iHomeLab ist das Thema Sicherheit. Und da steht vor allem das sichere Leben bis ins hohe Alter im Vordergrund. Ein intelligentes Gebäude passt sich den Bedürfnissen und Gewohnheiten des Benutzers an und nicht umgekehrt. Eine wesentliche Grundvoraussetzung besteht in der Vernetzung der Geräte untereinander, dem sogenannten Internet der Dinge. Erforscht werden an der Hochschule Luzern beispielsweise Systeme, welche in Notfällen automatisch Hilfe für betagte Menschen holen.
Stromeffizienz
Neben dem Thema, wie das intelligente Haus das Leben von alten Menschen erleichtern kann, konzentriert sich die Forschung auf einen zweiten Punkt – die Energieeffizienz
Als Beispiel nennt Andrew Paice den Tumbler, welchen das intelligente Haus dann in Betrieb nimmt, wenn der Strom am günstigsten ist. Oder die Heizung, die nur dann eingeschaltet ist, wenn die Bewohner zu Hause sind. Auch andere Geräte schalten automatisch ab, wenn sie nicht verwendet werden.
Datenschutz
Will man sich die intelligente Technologie in den eigenen vier Wänden aber zu Nutze machen heisst das auch, dass man viel von sich Preis gibt – Stichwort Datensicherheit. Und das ist ein dritter Schwerpunkt, auf den sich das iHomeLab in Horw fokussiert.
Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts.
«Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts», meint der Leiter des iHomeLab Andrew Paice. Viele Leute seien sich aber dessen nicht bewusst und wo diese Daten landen, das sei nicht klar. Das sei eine Gratwanderung und eine grosse Herausforderung für die Zukunft. «Das intelligente Haus muss wie ein guter Freund sein. Er weiss viel von mir, aber er soll das nicht herum erzählen», sagt Andrew Paice.