Nach dem schweren tropischen Wirbelsturm «Idai» könnte es in Mosambik nach Angaben von Präsident Filipe Nyusi bis zu 1000 Todesopfer geben. Zuvor hatte er das Katastrophengebiet im Zentrum des Landes im südlichen Afrika besucht.
Nach Angaben des Katastrophenschutz-Instituts wurden knapp 900 Häuser von den Fluten fortgeschwemmt. 24 Spitäler wurden zerstört, Dutzende Schulen oder Klassen geflutet.
Das Ausmass der Zerstörung ist gigantisch.
Allein Mosambiks zweitgrösste Stadt Beira ist zu 90 Prozent beschädigt oder zerstört. Dies berichtete das internationale Netzwerk von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond (IFRC).
Die Lage in der Hafenstadt, in der rund 530'000 Menschen leben, sei «furchtbar», erklärte der IFRC-Katastrophenmanager für Afrika, Jamie LeSueur. «Das Ausmass der Zerstörung ist gigantisch». Allein hier wurden bis Montag 55 Tote gezählt, in ganz Mosambik waren es 84 Tote.
In Simbabwe meldeten die Behörden 98 Todesopfer. Doch könnte vor allem dort die Zahl weiter steigen, da die Bergungsteams einige überflutete Gebiete noch nicht erreichen konnten. Teilweise sehe es aus wie nach einem schweren Krieg, sagte Verteidigungsminister Perrance Shiri.
Simbabwes Staatschef Emmerson Mnangagwa brach seinen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten ab und kehrte in seine Heimat zurück. «Unser ganzes Land ist in tiefer Trauer», sagte er.
Nahrungsmittel für 600'000 Bedürftige
Die Schweiz schickte am Wochenende ein Spezialistenteam und Hilfsgüter nach Mosambik, wie das Aussendepartement (EDA) mitteilte. Die Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) nahmen demnach von der Hauptstadt Maputo aus eine Lagebeurteilung vor und leiteten erste Soforthilfemassnahmen. Zusätzlich sandte die Schweiz 12 Tonnen Hilfsmaterial nach Mosambik.
Das Welternährungsprogramm (WFP) will in der Unglücksregion in Kürze rund 600'000 Menschen mit Nahrungsmittelhilfe unterstützen. Mosambik, Malawi und Simbabwe gehören zu den ärmsten Ländern der Welt. Bereits seit mehreren Jahren wechseln sich vor allem in Mosambik und Malawi lange Trockenzeiten und schwere Regenfälle mit verheerenden Folgen ab.