- Auf der geteilten Mittelmeer-Insel Zypern haben die Menschen der politischen Trennung vor 45 Jahren gedacht.
- Im griechisch-zyprischen Süden der Insel heulten am frühen Morgen die Sirenen des Zivilschutzes. Damit wurde an die Opfer der türkischen Invasion vom 20. Juli 1974 erinnert.
- Im türkisch-zyprischen Norden der Insel feierten die Menschen hingegen den Tag der Militärintervention als Friedenstag mit Militärparaden.
Im türkisch geprägten Norden wird die Militärintervention vom 20. Juli 1974 als Friedensaktion gewertet. Fünf Tage vor der türkischen Intervention hatten nämlich griechisch-zyprische Nationalgardisten mit dem Ziel geputscht, die Insel mit Griechenland zu vereinigen. Zypern ist seitdem eine der am stärksten militarisierten Regionen der Welt. Allein im Norden sind mehr als 35'000 türkische Soldaten stationiert.
Zahlreiche Bemühungen der Vereinten Nationen für eine Lösung des Zypernkonfliktes sind in den vergangenen Jahrzehnten gescheitert. Ziel ist die Bildung einer Föderation zweier politisch gleichberechtigter Länder – eines griechisch-zyprischen im Süden und eines türkisch-zyprischen im Norden. Der Konflikt wird derzeit durch Streitigkeiten zwischen Nikosia und Ankara um reiche Erdgasvorkommen im Meeresgrund rund um Zypern angeheizt.