- Erneut forderten die Proteste in Nicaragua dieses Wochenende Todesopfer.
- Bei Zusammenstössen zwischen regierungsnahen Gruppen und Oppositionellen kamen seit Freitag acht Menschen ums Leben.
- Seit dem 18. April nehmen die Demonstrationen gegen die Regierung von Staatschef Daniel Ortega kein Ende.
Mit Strassenbarrikaden und Demonstrationen in vielen Teilen des zentralamerikanischen Landes gehen Oppositionelle gegen Ortega und seine Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, vor. Sie fordern den Rücktritt Ortegas.
Seit dem Beginn der Demonstrationen im April wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und der Polizei 83 Menschen getötet und mindestens 860 verletzt. Die Proteste galten zu Beginn Ortegas Plänen, die Renten im Land zu kürzen.
Ortega, ein ehemaliger Guerillakämpfer der Sandinisten, regiert Nicaragua seit elf Jahren. Seine Ehefrau Murillo bekleidet seit Januar 2017 das Amt der Vizepräsidentin. Die Opposition wirft dem Ehepaar Korruption und Zensur der freien Presse vor.
Bisher alle Dialoge gescheitert
Am Mittwoch war ein Vermittlungsversuch der katholischen Kirche zwischen Regierung und Opposition gescheitert. Die Regierung lehnte es ab, über vorgezogene Präsidentschaftswahlen zu sprechen. Dies würde gegen die verfassungsmässige Ordnung verstossen, so Aussenminister Denis Moncada.
Zugleich bekräftigte Moncada die Bereitschaft zum Dialog. Allerdings müssten dafür «sämtliche Strassenblockaden beseitigt, Gewalt in jeglicher Form beendet und das Recht auf Arbeit gewährleistet» werden.