- Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Neukaledonien haben zum zweiten Mal darüber abgestimmt, ob das Überseegebiet sich von Frankreich trennen soll.
- Offiziellen Angaben zufolge stimmten 53.3 Prozent der Stimmberechtigten für einen Verbleib, 46.7 Prozent waren für die Unabhängigkeit.
- Die Separatisten konnten sich demnach auch diesmal nicht durchsetzen.
Bereits 2018 hatte sich eine Mehrheit für einen Verbleib bei Paris ausgesprochen. Damals war die Mehrheit für einen Verbleib aber noch deutlich grösser. Die Wahlbeteiligung war erneut sehr hoch und lag bei rund 85 Prozent. Rund 180'000 Neukaledonier durften an dem Votum teilnehmen.
Das Archipel im Südpazifik liegt ca. 16'500 Kilometer von Paris entfernt. 1853 war es von Frankreich in Besitz genommen worden und wurde anfangs als Sträflingsinsel genutzt. Heute leben dort neben den Ureinwohnern vor allem Nachfahren der Kolonisten sowie viele Zuwanderer aus anderen Pazifikstaaten.
Erneute Abstimmung möglich
Seit Jahrzehnten hofft vor allem die Bevölkerungsgruppe der Kanaken – Neukaledoniens Ureinwohner – auf eine Loslösung. Sie stellen heute noch knapp 40 Prozent der Bevölkerung.
Die Hoffnung der Separatisten ist jedoch noch nicht endgültig gestorben. 2022 wäre nach früheren Abmachungen mit Paris noch eine weitere Volksabstimmung möglich.
Macron begrüsst Ergebnis
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron begrüsste in Paris das Ergebnis. Das sei ein «Zeichen des Vertrauens in die französische Republik», erklärte der 42-Jährige.
Den Anhängern einer Unabhängigkeit sagte er, das Neukaledonien der Zukunft solle gemeinsam geschaffen werden. Auch Macrons rechtspopulistische Gegnerin Marine Le Pen begrüsste den Ausgang des Votums.