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Die Ukraine bleibt vorsichtig mit Schuldzuweisungen
Aus Wirtschaftswoche vom 10.01.2020.
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Absturz der Boeing 737 in Iran Ukraine hält sich zu Raketen-Vorwürfen zurück

Nach dem Absturz einer ukrainischen Passagiermaschine bei Teheran verdichten sich die Hinweise auf einen versehentlichen Raketenbeschuss durch den Iran als Ursache. Offiziell wird die Ursache für den Absturz weiter untersucht.

Sowohl US-Präsident Donald Trump als auch der britische Premierminister Boris Johnson haben jedoch angetönt, dass eine iranische Flugabwehrrakete den Absturz verursacht haben könnte. Kanadas Regierungschef Justin Trudeau sprach sogar von klaren Beweisen. Die Regierung der Ukraine gibt sich aber zurückhaltend, so SRF-Korrespondent David Nauer.

SRF News: Was sagt der ukrainische Präsident zu den Spekulationen, das Flugzeug sei abgeschossen worden?

David Nauer: Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bleibt relativ vorsichtig. Er sagte, ein Abschuss des Flugzeugs sei nicht auszuschliessen, aber eben auch nicht bewiesen. Das heisst, die Ukraine schliesst sich den Vorwürfen gegen Iran weiterhin nicht explizit an, aber Selenski machte schon auch klar, dass er die Informationen aus den USA und aus Kanada sehr ernst nimmt. Er will sich heute Nachmittag auch mit dem US-Aussenminister Mike Pompeo austauschen.

Ein Sicherheitspolitiker aus der Ukraine hat darauf hingewiesen, dass die Rakete, die das Flugzeug womöglich zum Absturz gebracht hat, aus Russland stammt. Gibt es Reaktionen aus Russland?

Der Kreml und Präsident Putin haben sich noch nicht dazu geäussert. Aber ein Aussenpolitiker aus dem Parlament sagte, er zweifle daran, dass das Flugzeug abgeschossen worden sei. Mir scheint, das ist die weitverbreitete Meinung in Moskau. Russland hat mit dem Vorfall direkt nichts zu tun, aber Russland 2006 Luftabwehrraketen an den Iran geliefert. Eine solche Rakete hat möglicherweise dieses Unglück verursacht. Würde sich das bestätigen, wäre es ziemlich unangenehm für die Russen und ich denke, das weiss man in Moskau sehr genau.

Das Gespräch führte Christina Scheidegger.

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