- Der französische Rapper MHD wurde wegen einer tödlichen Schlägerei zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
- Die Tat ereignete sich 2018.
- MHD beteuerte im Verfahren stets seine Unschuld.
Ein Pariser Gericht hat am Samstag das Urteil gefällt: Mohamed Sylla, besser bekannt als MHD, wird zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Neben ihm erhalten fünf weitere Mitangeklagte langjährige Haftstrafen. Sie sollen an einer tödlichen Schlägerei im Jahr 2018 beteiligt gewesen sein.
In der Pariser Innenstadt wurde damals ein 23-Jähriger angefahren, verprügelt und niedergestochen. Er erlag den schweren Verletzungen. Die Ermittler gingen in der Folge von einer Auseinandersetzung verfeindeter Gangs zweier Stadtteile aus. Mohamed Syllas Auto wurde in der Gegend des Tatorts gesehen und mehrere Zeugen identifizierten den Rapper anhand seiner Frisur oder der Kleidung.
MHD hatte im Verlaufe des Verfahrens seine Mitschuld stets bestritten. Nach der Verurteilung wurde Sylla festgenommen und ins Gefängnis gebracht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Innert zehn Tagen können die Verurteilten Rekurs einlegen.
Erfinder des «Afro-Trap»
MHD nennt sich selbst der Erfinder des «Afro-Trap» – eine Rapform geprägt von afrikanischen Einflüssen. Mit seinen Singles und Alben landete er mehrfach in den französischen, belgischen und Schweizer Charts. Mit «Afro Trap Part. 3 (Champions League)» landete er einen grossen Hit. Es ist eine Hymne auf den Fussballverein seiner Herkunftsstadt, Paris Saint-Germain. Das gleichnamige Album wurde mit Platin ausgezeichnet.
Im Jahr 2015 begann Sylla mit dem Rappen. Zu jener Zeit arbeitete er noch als Pizzabote. Sein Künstlername MHD ist eine Abkürzung seines Vornamens Mohamed.