- Der Alternative Nobelpreis Right Livelihood Award geht dieses Jahr nach Somalia, in die Ukraine sowie nach Venezuela und Uganda.
- Die Gewinnerinnen und Gewinner setzen sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt, für den Schutz von Kindersoldaten, Umweltschutz, Demokratie und soziale Gerechtigkeit ein.
Nun ist klar, wer den als Alternativen Nobelpreis bekannten Right Livelihood Award erhält: Zwei Aktivistinnen aus Somalia, eine ukrainische Juristin, ein Wirtschaftskollektiv aus Venezuela und mehrere Klimaschützer aus Uganda. Sie alle setzen sich in ihren Ländern für besser funktionierende Gesellschaften ein. Das sind die Preisträgerinnen.
Somalia: Fartuun Adan und Ilwad Elman
Wie die Eltern, so die Tochter: Die 32-jährige Ilwad Elman kämpft wie ihre Mutter Fartuun Adan (53) und einst ihr in den 90er-Jahren getöteter Vater dafür, dass es in ihrem von Gewalt und Terrorismus gebeutelten Heimatland im Osten Afrikas friedlicher wird. Mit ihrer Organisation Elman Peace unterstützen die beiden unter anderem Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt und frühere Kindersoldaten.
Ukraine: Olexandra Matwijtschuk und das Center for Civil Liberties
Mit ihrem Zentrum für bürgerliche Freiheiten (CCL) trägt die Juristin Olexandra Matwijtschuk (38) seit Jahren in besonderem Masse zur Stärkung der Zivilgesellschaft und der demokratischen Strukturen in der Ukraine bei. Ihr langjähriger Einsatz für die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen ist seit dem russischen Einmarsch in ihr Land umso bedeutender geworden.
Venezuela: Kollektiv CECOSESOLA
Im südamerikanischen Venezuela haben sich Genossenschaften aus einkommensschwachen Regionen zu einem Kollektiv zusammengeschlossen, das bezahlbare Waren und Dienstleistungen anbietet. Dieser Verbund besteht bereits seit 1967 und ist seit der Gründung immer weiter gewachsen. Er deckt mittlerweile zahlreiche Bereiche ab – unter anderem die Lebensmittel- und die Gesundheitsversorgung und sogar Bestattungsdienste.
Uganda: Africa Institute for Energy Governance
2006 wurden in Uganda kommerziell nutzbare Ölreserven entdeckt. Das hat verstärkt dazu geführt, dass Menschen ihrer Ländereien beraubt und aus ihren Heimatorten vertrieben werden und die Umwelt Schaden nimmt. Das Africa Institute for Energy Governance (Afiego) setzt sich trotz Bedrohungen, Schikanen und Festnahmen dafür ein, dass sich Gemeinden gegen umweltschädliche Projekte bei der Öl- und Gasförderung wehren können. Vor allem den Bau der Ostafrikanischen Rohöl-Pipeline EACOP von Uganda nach Tansania will die Organisation mithilfe internationalen Drucks stoppen.