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Olympischen Spiele: Brandanschläge auf TGV-Strecken
Aus Tagesschau vom 26.07.2024.
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Nach Gleissabotage Frankreich: 80 Prozent der TGV-Züge fahren wieder normal

  • In Frankreich sollen laut der französischen Bahnbetreiberin SNCF 80 Prozent der TGV-Züge wieder fahren.
  • Bis am Montag gebe allerdings weiterhin einige Verspätungen.
  • Brandstifter hatten in der Nacht auf Freitag gezielt Feuer an Anlagen entlang von Hoch­geschwin­dig­keits­strecken gelegt, die die Hauptstadt Paris mit dem Westen, Norden und Osten des Landes verbindet.
  • Direktzüge von der Schweiz nach Frankreich waren nicht von den Ereignissen betroffen, wie die SBB auf Anfrage schrieb.

Der Hochgeschwindigkeitszug TGV fahre auf den Verbindungen von Paris nach Osten wieder nach Fahrplan. Auf den Strecken nach Westen, Südwesten und in die Bretagne komme es zu Verspätungen von ein bis zwei Stunden und einzelnen Zugausfällen. Der Transport der Teams zu den Wettkämpfen der Olympischen Spiele werde garantiert, hiess es am Samstagvormittag.

Um weitere Anschläge zu verhindern, würden die Kontrollen verstärkt, sagt der Direktor von SNCF Atlantique. So sollen besonders gefährdete Streckenabschnitte von Spezial-Teams überwacht werden. Ausserdem kämen auch 50 Drohnen zum Einsatz.

Bahnverkehr stark behindert

Am Freitag war der Zugverkehr stark beeinträchtigt, wie SNCF über X mitteilte. Viele Bahnverbindungen mit den TGV-Schnellzügen mussten gestrichen werden. «Dies ist ein massiver Angriff in grossem Umfang, um das TGV-Netz lahmzulegen», so SNCF.

Ist die Aktion politisch motiviert?

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Die Polizei hat im Laufe des Tages von einer «politisch motivierten» Aktion gesprochen und erwähnte, dass ein anonymer Brief zur Aktion auf einer globalisierungskritischen Website veröffentlicht wurde. Demnach behaupten die Verfasser, dass die «Sabotage» aus Protest gegen «die neokoloniale Ausbeutung und den Abbau von Rohstoffen, die die Erde zerstören» erfolgt sei.

«Unsere Geheimdienste und Ordnungskräfte sind mobilisiert, um die Urheber dieser kriminellen Handlungen zu finden und zu bestrafen», so Premierminister Gabriel Attal kurz vor der Eröffnungsfeier. Ohne sich festzulegen, wies eine Sicherheitsquelle darauf hin, dass die Vorgehensweise derjenigen ähnelte, die in der Vergangenheit von linksextremen Gruppierungen verwendet worden war.

Am Freitag wurde an drei verschiedenen Stellen ausserhalb von Paris unter anderem Signalanlagen angezündet oder Kabel durchtrennt. Ein vierter Angriff in Vergigny konnte verhindert werden.

SRF-Auslandredaktorin Veronika Meier, die für die Olympischen Spiele nach Paris gereist ist, erklärt, dass bei der Sabotage besonders empfindliche Infrastruktur – zum Beispiel Rohrleitungen, in denen viele wichtige Kabel verlaufen – angezündet wurden. Zudem seien alle Anschläge gleichzeitig um 4 Uhr morgens erfolgt.

Sportministerin Amelie Oudea-Castera verurteilte den Vandalismus. «Das ist absolut entsetzlich», sagte sie dem Fernsehsender BFMTV. «Die Spiele ins Visier zu nehmen, heisst, Frankreich ins Visier zu nehmen.»

Der abtretende französische Premier, Gabriel Attal, schreibt auf X, dass Frankreichs Geheimdienste mobilisiert worden seien, um die Täterschaft zu finden. Wer hinter den Anschlägen steckt und ob sie politisch motiviert sind, ist zunächst unklar.

Die Eröffnungsfeier in Paris wurde trotz Brandanschlägen wie geplant durchgeführt. Zu der pompösen Zeremonie entlang der Seine wurden rund 300'000 Menschen erwartet.

Auch Verbindung Paris–London und Paris–Brüssel betroffen

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Legende: EPA/CHRISTOPHE PETIT TESSON

Von Ausfällen ist auch der Eurostar betroffen, der London unter dem Ärmelkanal hindurch mit Frankreich verbindet. Züge von und nach Paris würden umgeleitet, teilte die Zuggesellschaft Eurostar mit.

Etwa 25 Prozent der Eurostar-Züge werden am Freitag, Samstag und Sonntag im gesamten Streckennetz gestrichen, hauptsächlich zwischen Paris und London sowie Paris und Brüssel, erklärte Eurostar in einer Medienmitteilung. Das Zugunternehmen rechnet mit Störungen bis Montagmorgen. Eurostar rät seinen Reisenden, ihre Fahrten – wenn möglich – zu verschieben.

Wegen der Spiele ist die Sicherheitslage in Frankreich angespannt. Rund 35'000 Polizistinnen und Polizisten und Gendarmerie-Mitglieder sowie 18'000 Soldaten werden bei den Spielen im Schnitt jeden Tag im Einsatz sein. Scharfschützen, Taucher und KI-Kameras sollen mögliche Zwischenfälle rund um die Eröffnungsfeier auf der Seine verhindern. Der Luftraum im Umkreis von 150 Kilometern um Paris wird für den Abend gesperrt. Die Bereiche der Seine, an denen die Eröffnungsfeier stattfindet, sind weitläufig für den Autoverkehr gesperrt.

SRF 4 News, 26.07.2024, 9 Uhr ; 

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