- Ein Auto hat in der Fussgängerzone der westdeutschen Stadt Trier mehrere Menschen erfasst.
- Fünf Personen kamen nach neuen Erkenntnissen dabei ums Leben, darunter ein Kleinkind. Mehrere Personen wurden teils schwer verletzt.
- Ein 51-Jähriger aus der Region wurde festgenommen. Laut Polizei besteht aktuell keine Gefahr mehr. Die Hintergründe sind derzeit noch unklar.
Der Autofahrer ist nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz (SPD) gezielt vorgegangen. Er sei «Zickzacklinien» gefahren, um gezielt Leid zuzufügen, sagte der Minister vor den Medien.
Zu den Opfern zählen neben einem Baby eine 73-jährige, eine 25-jährige und eine 52-jährige Frau sowie ein 45 Jahre alter Mann aus Trier, so die Polizei. Die Mutter des Babys liegt den Behördenangaben zufolge im Krankenhaus.
Die Hintergründe der Tat sind zurzeit noch unklar. Der mutmassliche Täter sei bisher nicht vorbestraft. Es gebe keine Hinweise auf ein terroristisches oder religiöses Motiv. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass es ein psychiatrisches Krankheitsbild gebe, sagte die Staatsanwaltschaft.
Der Mann war zudem alkoholisiert. Er habe zuvor «nicht unerhebliche Mengen Alkohol genossen», sagte Oberstaatsanwalt Peter Fritzen. Bei dem Mann sei ein Atemalkoholwert von 1.4 Promille gemessen worden.
Gegen den Fahrer wird wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes in vier Fällen ermittelt. Ausserdem werde ihm in zahlreichen weiteren Fällen gefährliche Körperverletzung vorgeworfen
Dank für die Helfer
Der Oberbürgermeister von Trier, Wolfram Leibe, bedankte sich bei den Einsatzkräften. Es seien rund 700 Helfer im Einsatz gewesen, sagte Leibe. Es sei der schwärzeste Tag der Stadt Trier nach dem Zweiten Weltkrieg. «Wir sehen solche Bilder im Fernsehen ganz oft und denken, das kann bei uns nicht passieren», sagte er nach der Tat. «Jetzt ist es auch in Trier passiert.»
Der Fahrer des Autos, ein 51-jähriger Deutscher, ist «vier Minuten nach Ersthinweis» festgenommen worden, sagte Lewentz an der Medienkonferenz. Der Fahrer habe sich bei der Festnahme gewehrt, so die Polizei.
Ein Grossaufgebot von Polizei und Rettungskräften war im Einsatz. Die Polizei forderte die Bewohner auf, während der Spurensicherung das Gebiet zu meiden.
Auch Kanzlerin Angela Merkel hat den Opfern und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl ausgedrückt. «Die Nachrichten aus Trier machen mich sehr traurig», heisst es in einer Stellungnahme der Kanzlerin, die Regierungssprecher Steffen Seibert via Twitter veröffentlichte.