- In Japan hat ein junger Soldat auf einem Schiessplatz zwei Kameraden erschossen.
- Ein weiterer Soldat wurde verletzt. Der Täter wurde festgenommen.
- Über die Hintergründe der Bluttat wird gerätselt.
Die Tat ereignete sich auf einem Armee-Schiessplatz in der Stadt Gifu, wie japanische Medien berichteten. Der 18-jährige Rekrut soll ein automatisches Gewehr abgefeuert haben, er steht unter Mordverdacht.
Wieso der Mann die Tat verübte, ist unklar. Sowieso seien nur sehr spärliche Informationen zu dem blutigen Vorfall bekannt, sagt der in Japan lebende Journalist Martin Fritz. Die Betroffenheit im Land sei gross.
In Japan herrscht keine allgemeine Dienstpflicht. Das Land verfügt über eine Berufsarmee aus Freiwilligen, die sich zum Dienst in den sogenannten Verteidigungskräften (Self Defense Force) verpflichten.
Nur selten Morde mit Schusswaffen
Morde mit Schusswaffen kommen in Japan nur selten vor. Grund: «Es ist sehr schwierig, in Japan eine Schusswaffe legal zu besitzen», so Fritz. Pistolen sind grundsätzlich verboten, nur Jadgwaffen und Sportgewehre sind erlaubt.
Wer in Japan also gerne schiesst, könne fast nur zur Polizei oder zur Armee gehen, so der Journalist. «Das scheint auch hier der Fall gewesen zu sein.»
Wenn in Japan Schusswaffen benutzt werden, dann durch die hiesige Mafia, die Yakuza.
Illegaler Waffenbesitz wird streng bestraft. Und wer in Japan einen Schuss abfeuert, wird mit einer Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr bestraft. Wenn dabei jemand gefährdet wird, ist die Strafe noch viel höher.
Lange Tradition der Waffenlosigkeit in Japan
Das Waffengesetz in Japan stammt aus dem Jahr 1958. «Dahinter steht die Überzeugung, dass das Leben sicherer ist, wenn die Bürger keinen Zugang zu Feuerwaffen haben», umschreibt Fritz die Hintergründe.
Neben Schusswaffen ist in Japan auch das Mitführen von Messern mit einer Klingenlänge von über 15 Zentimetern verboten.
Dass Bürgerinnen und Bürger keine Waffen besitzen sollen, reicht in Japan bis in die Edo-Zeit im 17. und 18. Jahrhundert zurück. Nur Samurai-Krieger durften damals Schwerter tragen. «Wenn heute Schusswaffen benutzt werden, dann durch die hiesige Mafia, die Yakuza», betont Fritz.