- Iván Duque ist am Dienstag als neuer Präsident Kolumbiens vereidigt worden.
- Der konservative Politiker übernimmt damit die Regierungsgeschäfte von seinem Vorgänger und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos.
- An der Amtseinführung im historischen Zentrum der Hauptstadt Bogotá nahmen zehn Staats- und Regierungschefs sowie Delegationen aus 17 Ländern teil.
Auf Twitter dankte Duque Gott und dem kolumbianischen Volk für die Ehre, das Land künftig führen zu dürfen.
Der 42-Jährige will den Friedensvertrag mit der linken Guerilla-Organisation Farc abändern. Die Farc hatte ein halbes Jahrhundert lang gegen die Regierung in Bogotá gekämpft, mehr als 260'000 Menschen wurden getötet.
«Duques Anliegen ist unter den Menschen in Kolumbien populär», sagt Ulrich Achermann, SRF-Korrespondent in Südamerika. «Doch scheinen sich die Wenigsten darüber im Klaren zu sein, dass eine nachträgliche Korrektur am Verhandlungsfrieden dessen Ende bedeuten kann.» Auch die Gespräche mit der kleineren Rebellengruppe ELN dürften unter Duque schwieriger werden.
Ziehsohn von Ex-Präsident Uribe
Die Unterstützung des einflussreichen Ex-Staatschefs Álvaro Uribe (2002-2010) hat Duque in den Präsidentenpalast gebracht. «Duque ist keine Marionette, und ich bin kein Puppenspieler», sagt Uribe jedoch. «Er ist brillant, gut vorbereitet, verfügt über Persönlichkeit und Charakter.»
Trotzdem: «Präsident Duque würdigte seinen Förderer und Mentor überschwänglich», so Achermann. Für viele Kolumbianer ist es eine ausgemachte Sache, dass der bis vor kurzem noch völlig unbekannte Duque ohne die Hilfe seines Förderers niemals die Präsidentschaftswahl gewonnen hätte.