- Im nordfranzösischen Arras ist ein Lehrer bei einem Messerangriff in einer Schule getötet worden.
- Der französische Präsident Emmanuel Macron verurteilte die Tat als «barbarischen islamistischen Terrorismus».
- Frankreich hat als Reaktion auf den Messerangriff die höchste Terrorwarnstufe verhängt.
«Wir haben uns entschieden, dem Terror nicht nachzugeben und uns durch nichts spalten zu lassen», sagte Macron nach einem Besuch der Schule. Zwei weitere Personen seien bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt worden.
Beim festgenommenen Verdächtigen handle es sich um einen 20-jährigen ehemaligen Schüler des Gymnasiums, hiess es aus Polizeikreisen. Diese bezeichneten ihn als russischstämmigen Tschetschenen, während einige französische Medien ihn als russisch-kaukasisch-stämmigen Inguschen beschrieben.
Ein Bruder des mutmasslichen Angreifers wurde ebenfalls festgenommen. Ein weiterer Bruder sitze wegen Verbindungen zu militanten islamistischen Gruppierungen und der Verherrlichung von Terroranschlägen bereits im Gefängnis.
Die Polizei konnte lokale Medienberichte nicht bestätigen, wonach der Angreifer «Allahu Akbar» gerufen haben soll. Er stehe aber auf einer staatlichen Beobachtungsliste potenzieller Gefährder.
Nichts deute derzeit aber auf einen potenziellen Zusammenhang zwischen dem Angriff in der Schule und der gegenwärtigen Lage in Israel hin, sagte ein Polizeivertreter. «Er war auf der Suche nach einem Geschichtslehrer», sagte der Philosophielehrer Martin Doussau, der vom Angreifer verfolgt wurde, aber unverletzt entkommen konnte. Er vermute, dass es nicht um ein persönliches Problem ging. Die französische Staatsanwaltschaft für Terrorismusbekämpfung übernahm die Ermittlungen.
Stufe «Notfall Attentat» ausgerufen
Als Reaktion auf den Messerangriff hat Frankreich die höchste Terrorwarnstufe verhängt. In der aktuellen Lage habe sie beschlossen, die höchste Warnstufe «Notfall Attentat» zu verhängen, teilte Premierministerin Élisabeth Borne am Freitagabend mit.
Die Stufe «Notfall Attentat» kann unmittelbar nach einem Anschlag oder wenn eine identifizierte und nicht lokalisierte terroristische Gruppe aktiv wird, eingerichtet werden. Die höchste Warnstufe wird für einen begrenzten Zeitraum eingerichtet – und zwar für die Zeit des Krisenmanagements. Sie ermögliche insbesondere die aussergewöhnliche Mobilisierung von Mitteln, aber auch die Verbreitung von Informationen, die die Bürger in einer Krisensituation schützen können, teilte die französische Regierung mit.