Die Liste von Staaten, die längst schweres Gerät an die Ukraine liefern oder dies angekündigt haben, wird immer länger: Auch die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat verkündet, dass Deutschland nun doch schwere Waffen liefert – genauer, den Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard.
Unterdessen kündigen weitere Nato-Partner an, direkt schwere Waffen für den Kampf der Ukraine gegen die russischen Angreifer zu liefern. Doch wer liefert was? Folgend eine Übersicht.
- Die USA, der militärisch mit Abstand stärkste Nato-Partner, haben folgende schwere Waffen versprochen und teilweise auch schon geliefert: mehrere Helikopter russischer Bauart vom Typ Mi-17, 200 gepanzerte Mannschaftstransporter vom Typ M113, Hunderte gepanzerte Allzweckfahrzeuge vom Typ Humvee sowie Hunderte Drohnen.
Ausserdem insgesamt 90 Haubitzen mit gut 180'000 dazugehörigen Artilleriegeschossen. Zudem überliess das US-Militär der Ukraine nach eigenen Angaben 1400 Flugabwehrraketen vom Typ Stinger, mehr als 5500 Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin, 14'000 weitere panzerbrechende Waffen und mehr als 50 Millionen Schuss Munition.
- Frankreich hat lange zu Waffenlieferungen geschwiegen. Ende vergangener Woche sagte Präsident Emmanuel Macron erstmals, was sein Land liefert, darunter die Haubitze Caesar – ein schweres Artilleriegeschütz.
- Die Slowakei hat ihr einziges Luftabwehrsystem S-300 geliefert. Über Kampfflugzeuge und Panzer wird diskutiert – die Ukraine habe Interesse an der in der Slowakei selbst produzierten Radpanzerhaubitze Zuzana. Derzeit liefen Gespräche über die technische Übergabe, sagte Aussenminister Ivan Korcok am Sonntag.
- Slowenien soll eine grössere Stückzahl seiner alten Kampfpanzer an die Ukraine abgeben und aus Deutschland dafür den Schützenpanzer Marder sowie den Radpanzer Fuchs erhalten – einen Ringtausch für Waffen. Darüber informierte die Presseagentur DPA am 21. April.
In Ljubljana bestätigte man das nur indirekt: Er habe mit der deutschen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht «über verschiedene Wege gesprochen, wie Deutschland und Slowenien gemeinsam der Ukraine helfen können», sagte Verteidigungsminister Matej Tonin.
- Tschechien soll Medienberichten zufolge T-72-Panzer und BMP-1-Schützenpanzer sowjetischer Bauart sowie Dana-Radhaubitzen und RM-70-Mehrfachraketenwerfer geliefert haben. Offiziell gibt es dafür keine Bestätigung.
- Estland hat neun Haubitzen sowjetischer Bauart in die Ukraine geliefert, die ursprünglich aus DDR-Beständen stammen.
- Litauen hat schwere Mörser geliefert.
- In Polen gibt es Gerüchte über die Lieferung von T-72-Panzern. Das Land hat zudem Kampfflugzeuge angeboten.
- Die Türkei hat bereits vor dem Krieg mehrere Kampfdrohnen des Typs Bayraktar TB2 an die Ukraine verkauft, von denen 12 geliefert worden sein sollen. Zu Lieferungen während des Krieges gibt es keine offiziellen Angaben.
- Grossbritannien hat Kiew 150 gepanzerte Fahrzeuge versprochen. Dabei soll es sich um den schwer gepanzerten Typen Mastiff handeln. Zudem will London britische Panzer an Warschau liefern, das dafür wiederum Panzer des sowjetischen Typs T-72 an Kiew übergibt.
- Die Niederlande haben die Lieferung von Panzerhaubitzen bestätigt – ohne eine genaue Zahl zu nennen.
- Kanada schickt mehrere Artillerie-Geschütze vom Typ M-777 in die Ukraine und lockert damit seine Restriktionen für Waffenlieferungen in Kriegsgebiete. Medienberichten zufolge sollen vier der 155mm-Haubitzen nach Osteuropa gebracht werden.