Pünktlich zum Asien-Sicherheitsgipfel in Singapur liefert die australische Denkfabrik Lowy Institute den jährlichen Index über die Machtverhältnisse im asiatischen Raum.
Platz eins belegen die USA . Jedoch nur noch knapp vor China, das bald gleichziehen dürfte. Mit grossem Abstand folgen Japan und Indien – und noch klarer abgeschlagen Russland, Südkorea und Australien.
Wenn also nun drei Tage lang die verteidigungspolitischen und militärischen Spitzen aufeinandertreffen, beherrscht die Rivalität zwischen Peking und Washington alles.
Militärische Zuspitzung befürchtet
Tim Huxley vom Londoner Strategieinstitut IISS, der seit mehr als einem Jahrzehnt den Gipfel in Singapur organisiert, befürchtet angesichts der wirtschaftlichen Spannungen generell eine Zuspitzung der amerikanisch-chinesischen Beziehungen, auch militärisch.
Jahrelang sandte China an den Sicherheitsgipfel zwar grosse Delegationen, aber nicht die allererste Garnitur. Diesmal jedoch tritt sogar der einflussreiche Verteidigungsminister Wei Fenghe auf.
Peking will die USA vertreiben
China will offenkundig seine Ziele und Ansprüche auch gegenüber den USA forsch vertreten. Es versucht zudem, die kleineren Staaten in der Region auf seine Seite zu ziehen – mit dem erklärten Ziel, die USA mittelfristig als militärische Grossmacht aus dem riesigen indopazifischen Raum zu vertreiben.
China will seine Ziele und Ansprüche auch gegenüber den USA forsch vertreten.
In dem nun offen geführten Machtkampf zwischen den USA und China sind alle übrigen auf dem Gipfel vertretenen Länder bloss Statisten oder gar Zuschauer, und zwar irritierte oder gar schwer besorgte.
Unangenehmer Entscheid zwischen USA und China
Fast alle, inklusive die Regionalmächte Indien, Japan oder Australien hängen wirtschaftlich enorm von China ab. Militärisch sind aber viele im Boot mit den USA. Sie versuchen so, Chinas wachsende Macht auszubalancieren.
Für sie ist es nachteilig und äusserst unangenehm, wenn sie sich künftig entweder für China oder für die USA entscheiden müssen