Während einer Militärzeremonie in Venezuelas Hauptstadt Caracas ist offenbar ein Anschlag auf Präsident Maduro verübt worden.
Der Staatschef habe das Attentat, das mit Drohnen verübt worden sei, unverletzt überstanden, so die Regierung.
In einer ersten Reaktion beschuldigt Maduro Kolumbiens Präsident Santos und Geldgeber in den USA der Mittäterschaft.
Sechs Personen wurden inzwischen festgenommen. Dabei seien auch mehrere Fahrzeuge beschlagnahmt und Beweise sichergestellt worden.
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro ist nach Regierungsangaben einem Sprengstoffanschlag entgangen.
Auf Maduro sei ein Anschlag mit einer sprengstoffbeladenen Drohne verübt worden, sagte Kommunikationsminister Jorge Rodríguez am Samstag. «Das war ein Anschlag gegen die Person des Präsidenten Nicolás Maduro», sagte Rodríguez im staatlichen Rundfunksender VTV. Der Präsident sei aber unverletzt geblieben und arbeite nun weiter.
SRF-Korrespondent: Immer mehr Feinde
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Zurzeit existieren mehrere Theorien über die Hintergründe des mutmasslichen Attentats auf Venezuelas Präsident Nicolás Maduro. Es gebe durchaus Leute in Venezuela, die Maduro nach dem Leben trachten, sagt Ulrich Achermann, SRF-Korrespondent in Südamerika.
«Dass aber Kolumbien, vor allem der abtretende Präsident Juan Manuel Santos, als Auftraggeber in Frage käme, scheint mir ziemlicher Unfug zu sein», so Achermann.
Es gebe Anzeichen, dass Maduro immer mehr Feinde habe, in der Politik und im Militär. Darauf würden Säuberungen hindeuten. Dennoch sagt der SRF-Korrespondent: «Bis jetzt hält die Spitze der Streitkräfte eisern zu Maduro.»
Drohnen mit Sprengstoff gefüllt
Das Attentat habe sich zum Abschluss der Militärparade ereignet. Ein Sprengsatz sei nahe des Podiums explodiert, auf dem Maduro während der Zeremonie stand. Weitere Sprengsätze seien an verschiedenen Orten entlang der Militärparade im Zentrum der Hauptstadt explodiert.
«Anschlag, um mich zu töten»
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Nach der Explosion in Caracas sprach Venezuelas Präsident Nicolás Maduro von einem versuchten Anschlag auf sein Leben. Zudem beschuldigte er gewisse Kreise in Kolumbien, hinter der Attacke zu stecken. «Es war ein Anschlag, um mich zu töten. Heute haben sie versucht, mich umzubringen», sagte Maduro kurze Zeit nach dem Zwischenfall im Staatsfernsehen.
Er habe sogar «keinen Zweifel», dass gewisse Kreise in Kolumbien dahinter steckten und letztlich auch der scheidende kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos die Verantwortung dafür trage. «Ein Teil der Verantwortlichen dieses Attentats sind bereits gefasst worden», sagte Maduro im Staatsfernsehen. «Ich hege keine Zweifel, dass dahinter die extreme Rechte und Juan Manuel Santos stecken», fügte der Sozialist hinzu. Die Geldgeber des Attentats sässen in den USA.
Maduro hatte zuvor seine live im Fernsehen übertragene Rede bei einer Militärzeremonie in Caracas abrupt abgebrochen. Er und andere Personen auf dem Podium schauten nach oben und sahen erschrocken aus. Die Hintergründe der Explosionen waren zunächst unklar.
Die Kamera schwenkte auf Soldaten der Militärparade, die anfingen, plötzlich auseinander zu laufen, bevor auch kein Bild mehr zu sehen war.
Panik unter Zuschauern
Bei der Übertragung im Staatsfernsehen war auch eine Explosion während der Rede Maduros vor Tausenden Soldaten zu hören gewesen. Fernsehbilder zeigten Soldaten und Zuschauer, die in Panik wegliefen, ehe die Übertragung abgebrochen wurde.
Krise in Venezuela
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Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Durch den Verfall des Erdölpreises seit 2014 fehlt dem südamerikanischen Staat ein Grossteil seiner Haupteinnahmequelle. Es gibt gravierende Versorgungsengpässe. Das Land mit den grössten Ölreserven der Welt leidet unter Hyperinflation, Hunderttausende Venezolaner sind in den vergangenen Monaten vor Elend und Unterdrückung in die Nachbarstaaten geflohen.
Kritiker im In- und Ausland werfen dem linksnationalistischen Präsidenten Maduro vor, durch die Entmachtung des Parlaments eine Diktatur errichtet zu haben.
Der Sozialist liess sich im Mai für eine weitere fünfjährige Amtszeit im Amt bestätigen. Die Wahlen wurden von der Europäischen Union und anderen Staaten aber nicht anerkannt.
Auch anderen Regierungsmitgliedern sei bei dem Zwischenfall nichts passiert, hiess es. Sieben Soldaten der Nationalgarde seien jedoch bei den Detonationen verletzt worden.
Nach dem versuchten Anschlag auf Maduro sind sechs Personen festgenommen worden. Dabei seien auch mehrere Fahrzeuge beschlagnahmt worden, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur AVN Innenminister Néstor Reverol. Bei dem Einsatz seien auch Beweise sichergestellt worden.
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