Die Getreuen von Präsident Wladimir Putin dürfen zu seiner Vereidigung in den Kreml. Seine Gegner sitzen in Polizeigewahrsam. So geht Russland gespalten in einen neuen Abschnitt seiner Geschichte.
Das Ziel meines Lebens und meiner Arbeit ist, den Menschen und unserem Vaterland zu dienen. Für mich ist das das Wichtigste.
Vor etwa 5000 Gästen hat Putin gelobt, «dem Volk treu zu dienen», wie es in der Eidesformel heisst. Damit geht der Langzeitpräsident in seine vierte Amtszeit. Nach dem Amtseid feuerten Kanonen vor dem Kreml bei Sonnenschein Salut. Putin dankte den Russen für die Unterstützung bei der Präsidentenwahl im März.
Medwedew in Startlöchern
Der 65-jährige Putin beherrscht die Politik im grössten Land der Erde seit 18 Jahren. Seine vierte Amtszeit als Staatschef wird bis 2024 dauern, bevor er laut Verfassung ausscheiden muss. Bei der Präsidentenwahl im März hatte die Wahlbehörde Putin ein Rekordergebnis von knapp 77 Prozent der Stimmen zugesprochen. «Ich sehe das als grosses politisches Kapital» sagte er bei der Vereidigung. Die Unterstützung im Land sei auch wichtig, um die Interessen Russlands international zu vertreten.
Mit Putins Vereidigung tritt automatisch die russische Regierung zurück. Wie erwartet hat der Kremlchef noch am Montag Dmitri Medwedew als Ministerpräsidenten vorgeschlagen und dessen Kandidatur der Duma – dem Unterhaus des Parlaments – zur Zustimmung vorgelegt.
Wladimir Wladimirowitsch Putin
-
Bild 1 von 31. Wladimir Putin schreitet im Kreml zur Vereidigung für seine vierte Amtszeit als russischer Präsident – sein Leben in Bildern. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 2 von 31. Womit alles begann: Wladimir Wladimirowitsch Putin wurde am 7. Oktober 1952 in Leningrad geboren. Das hier sind seine Eltern, Marija Iwanowna Putina (geb. Schelomowa), und der Vater Wladimir Spiridonowitsch Putin. Bildquelle: Kremlin.ru, CC-BY 4.0.
-
Bild 3 von 31. Eines der ersten öffentlichen Bilder des russischen Präsidenten stammt aus dem Jahr 1958 und zeigt Putin mit seiner Mutter Marija. Bildquelle: Kremlin.ru, CC-BY 4.0.
-
Bild 4 von 31. Auch Wladimir Putin musste natürlich die Schulbank drücken. Hier sehen wir den späteren Staatsmann in der 3. Klasse in St. Petersburg. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 31. In seiner Autobiographie «Aus erster Hand» bezeichnet sich Putin als «richtigen Gassenjungen», der sich mit Gleichaltrigen geprügelt habe. Putin hat zwei ältere Geschwister. Diese sterben im Kindesalter. Ein Bruder verschied während der Leningrader Blockade im 2. Weltkrieg. Bildquelle: Kremlin.ru, CC-BY 4.0.
-
Bild 6 von 31. Schon weniger unbefangen ist Putin hier abgebildet. Ein Foto aus seiner Zeit beim Geheimdienst. Von 1975 bis 1982 war er KGB-Offizier in der ersten Hauptabteilung für Auslandsspionage. 1984 bis 1985 besuchte er die KGB-Hochschule in Moskau und zwischen 1985 und 1990 diente er seinem Nachrichtendienst in der ehemaligen DDR, vor allem in Dresden. Bildquelle: Kremlin.ru, CC-BY 4.0.
-
Bild 7 von 31. Und noch ein Bild aus dem Familienarchiv. Eins der wenigen, auf denen Putins Frau Ljudmila und Tochter Maria zu sehen sind. Putin liess sich 2013 von Ljudmila scheiden. Nebst Maria (1985) kam 1986 in Dresden seine zweite Tochter Jekaterina zur Welt. Ab hier startet nicht nur Putins Familienkarriere... Bildquelle: Getty Images.
-
Bild 8 von 31. ...sondern auch seine politische. Wladimir Putin wird einer von mehreren Vizebürgermeistern von St. Petersburg. 1994 gelingt ihm schliesslich der Anschluss an seinen Mentor Anatoli Sobtschak. Putin wird 1. Vizebürgermeister von St. Petersburg. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 9 von 31. 1997 dann ging Putin unter die Akademiker. Er doktorierte mit einer Arbeit zur Bergbauwirtschaft. Vom Juli 1998 bis August 1999 amtete er schliesslich als Direktor des Inlandsgeheimdienstes FSB. Ab März 1999 wurde Putin ausserdem Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation. Danach ging es noch steiler bergauf in Putins Werdegang. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 10 von 31. Die Nähe zum russischen Präsidenten Boris Jelzin zahlte sich aus. Präsident Jelzin sah ihn als Wunschkandidaten für seine Nachfolge und ernannte Putin am 9. August 1999 zum Ministerpräsidenten. Putin hat aber nicht nur ein Händchen für grosse Tiere. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 11 von 31. ...sondern auch für kleine, wie zum Beispiel für diesen jungen Tiger (2008)... Bildquelle: Reuters.
-
Bild 12 von 31. ...oder Pferde (2010). Bildquelle: Reuters.
-
Bild 13 von 31. Überhaupt schätzt Wladimir Putin die kernige Pose. Sei es als freizügiger Cowboy (2009)... Bildquelle: Reuters.
-
Bild 14 von 31. ...oder als furchteinflössender Biker (2015). Bildquelle: Reuters.
-
Bild 15 von 31. Für seine Landsleute bedeutungsvoller dürfte Putin als Kriegsherr sein. Sowohl im ersten als auch zweiten Tschetschenienkrieg. Ein blutiger Konflikt zwischen der Kaukasusrepublik Tschetschenien und Russland in den Jahren von 1994 bis 1996 bzw. 1999 bis 2009. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 16 von 31. Anfang 2000 ist Wladimir Putin im russischen Machtspiel klar als Präsidentschafts-Favorit erkennbar. Hier betritt er am 26. März ein Wahllokal in Moskau. Am 7. Mai des gleichen Jahres ist es dann so weit. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 17 von 31. Wladimir Putin wird im ersten Wahlgang mit 52,9 Prozent der Stimmen zum Präsidenten der Russischen Föderation gewählt. Zum zweiten nach Boris Jelzin. Er ergreift Massnahmen, um den Vorrang des Kremls in der Innenpolitik wiederherzustellen. Und um einzelne Föderationsmitglieder mit Separationsgelüsten in die Knie zu zwingen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 18 von 31. Nebst der Innenpolitik legte Putin in seiner ersten Amtszeit sein Augenmerk auf die Oligarchen. Für Michail Chodorkowski endete dies 2003 in einer Gefängniszelle. Bildquelle: PressCenter Khodorkovsky/Lebedev CC BY 3.0.
-
Bild 19 von 31. Seine Amtszeit beginnt überdies mit einer Krise. Im April 2000 verlor Putin eines seiner U-Boote der Atomklasse, wahrscheinlich in norwegischen Gewässern. 118 Besatzungsmitglieder fanden den Tod. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 20 von 31. Die Zeit eilt, mahnt Putins Finger. Seine 2. Amtszeit von 2004 bis 2008 war auch geprägt von seiner Umweltpolitik. Im November 2004 unterzeichnete Putin das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz und schloss damit den Ratifizierungsprozess in Russland ab. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 21 von 31. Putins Politik in der 2. Amtszeit als russischer Präsident gleicht einem Seiltanz. In Europa reiht Putin energiepolitische Erfolge aneinander, wie hier anlässlich der Einweihung der «Blue Stream»-Pipeline in der Gaspumpstation Botas in Durusu. Mit den USA indes nehmen die Spannungen zu, nicht zuletzt auch wegen Putins Engagement in der Ukraine. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 22 von 31. Nach zwei Amtszeiten ist für Putin das Präsidialamt erst mal ausgesetzt. Am 7. Mai 2008 reicht er das Zepter an einen Freund und früheren Kollegen in der Stadtverwaltung, Dmitri Medwedew, weiter. Einen Tag später wählt die Duma Putin zum neuen Regierungschef. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 23 von 31. 2014 erübrigt sich die demokratische Finte dann – Putin darf wieder Präsident werden. Dimitri Medwedew tritt zurück ins zweite Glied. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 24 von 31. Seine 3. Amtszeit beginnt entsprechend mit grossen Protesten im ganzen Land. Nach innen nimmt Putin verschiedene personelle Wechsel vor und verschiebt damit die Macht weg von den Bürokraten, hin zu sich selbst. Und auch gegen Ende dieser Amtsperiode schaut es ähnlich aus. Im März, Mai und im Juni 2017 protestierten zehntausende Menschen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 25 von 31. Aussenpolitisch war die 3. Amtszeit geprägt von einer neuen Versteifung auf alte Rivalitätsmuster. Mit dem Krieg in der Ukraine seit 2014 setzt sich Putin dem Vorwurf aus, das Völkerrecht zu brechen. Die daraufhin verhängten Sanktionen gegen Russland liessen den Kurs des Rubel drastisch sinken. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 26 von 31. Und auch mit seinen offenen Armen für den Despoten aus Syrien setzt sich Putin im Westen harscher Kritik aus. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 27 von 31. Am 18. März wird Putin mit über 70 Prozent wieder gewählt. Auch wenn es hier den Anschein macht, er könne für die Wahl nichts: Die Opposition wurde bei der Ausmarchung grösstenteils ausgeschaltet. Bildquelle: Keystone / Archiv.
-
Bild 28 von 31. Wie in der vierten Amtszeit das Zusammenspiel mit dem neuen Herrn in Washington aussehen wird, darüber rätselt die Welt vorerst noch. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 29 von 31. Die Amtseinführung wurde bereits im Vorfeld von heftigen Protesten in mehreren Städten des Landes begleitet. Die Polizei griff rigoros ein, und es kam zu zahlreichen Verhaftungen und Verletzten. Bildquelle: Keystone / Archiv.
-
Bild 30 von 31. Auch Putins bekanntester oppositioneller Widersacher, Alexej Nawalny, wurde bei diesen Protesten vor der Amtseinführung verhaftet. Bildquelle: Keystone / Archiv.
-
Bild 31 von 31. Sechs Jahre Amtszeit: Wladimir Putin wird als Präsident die Amtsgeschäfte höchstwahrscheinlich bis 2024 führen. Damit gibt es in Russland 20-Jährige, die keinen anderen Präsidenten als ihn und Dmitri Medwedew kennen. Bildquelle: Keystone / Archiv.
Wegen zu vielen Verstössen gegen die Netiquette hat die Redaktion die
Kommentarfunktion in diesem Artikel deaktiviert. Wir bitten um Verständnis.