- Hunderte Bewaffnete in Militäruniformen haben am Dienstag das Regierungsgebäude im ostukrainischen Lugansk abgeriegelt.
- Mit Kalaschnikow-Gewehren bewaffnete Männer sperrten alle Zufahrtsstrasse zum Parlament und dem Regierungssitz der selbsternannten «Republik Lugansk» ab.
- Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat Bilder des Militärkonvois veröffentlicht.
Mindestens ein Panzer fuhr auf. Die Bewaffneten trugen keine Hoheitsabzeichen, aber weisse Bänder um den Arm. Im Regierungsviertel fiel der Strom aus.
Einer der Männer sagte der Nachrichtenagentur AFP, im Stadtzentrum von Lugansk seien «Militärübungen» im Gange, die mindestens bis Mittwochmorgen andauern sollten. Reporter wurden daran gehindert, zu fotografieren oder zu filmen.
Der «Präsident» der Region Lugansk, Igor Plotnizki, und sein früherer Innenminister Igor Kornet hatten sich zuletzt einen Machtkampf geliefert. Am Montag hatte Plotnizki den Minister entlassen. Einen Tag später hatte Kornet seine Entlassung über die Nachrichtenagentur der Separatisten dementiert. Der «Präsident» hatte ihm daraufhin vorgeworfen, sich an die Macht zu klammern und die Region damit zu destabilisieren.
Im Osten der Ukraine herrscht seit mehr als drei Jahren ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. Dabei wurden mehr als 10'000 Menschen getötet. Die ukrainische Regierung, die EU und die USA werfen Russland vor, die Separatisten militärisch zu unterstützen. Moskau weist die Vorwürfe zurück.