Der Schweizer André Sterchi ist in Sri Lankas Hauptstadt Colombo geboren worden und lebt seit Jahrzehnten im Land. Obwohl er nur 300 Meter vom attackierten Hotel Cinnamon Grand entfernt wohnt, habe er die Explosionen wegen der lauten Klimaanlage nicht bemerkt.
«Ich esse in diesem Hotel immer zu Mittag»
«Ich hörte dann die Sirenen – aber das ist in Colombo nichts Aussergewöhnliches. Als die Sirenen jedoch einfach nicht aufhören wollten, war mir klar, dass etwas Schlimmes passiert ist», sagt Sterchi am Telefon zu SRF News. «Die Explosionen treffen Sri Lanka ganz unerwartet. Wir hatten jetzt zehn Jahre lang Ruhe.»
Sterchi geht jeden Tag zum Mittagessen ins nahe Hotel Cinnamon Grand. Er kenne da viele Angestellte. «Die Explosion geschah am Vormittag, die Belegschaft bereitete gerade den Osterbrunch für den Mittag vor.»
Mittlerweile habe sich die Situation auf den Strassen beruhigt. Sterchi will sich beim Cinnamon Grand nun selber ein Bild von der Lage machen. «Ich bin hier mittendrin», so Sterchi. Geschockt sei er nicht, zu lange lebe er schon im einst vom Krieg gebeutelten Land. «Aber die junge Generation, die den Krieg nicht mehr kennt, die ist jetzt geschockt.»