- Die afghanisch-pakistanische Grenzregion ist am Dienstagabend von einem heftigen Erdbeben erschüttert worden.
- Behörden der regierenden Taliban sprachen von mindestens 920 Toten und mindestens 600 Verletzten.
Ein Sprecher der regierenden Taliban sprach zudem von Dutzenden zerstörten Häusern in vier betroffenen Distrikten der an Pakistan grenzenden Provinz. Örtliche Medien berichteten, ein Dorf sei komplett zerstört worden.
Erschwert wurden die Rettungsarbeiten durch den Zugang zur abgelegenen Bergregion. Die militant-islamistischen Taliban, die seit August 2021 wieder in Afghanistan herrschen, riefen eine Notsitzung des Kabinetts zusammen. Mehrere Helikopter wurden in die Unglücksregion geschickt, um den Menschen vor Ort zu helfen. Ein Regierungssprecher rief Hilfsorganisationen zur Unterstützung auf. Es sind bereits Helfer des Roten Halbmonds vor Ort.
Die US-Erdbebenwarte (USGS) vermeldete für das Beben kurz vor 23 Uhr am Dienstag (Ortszeit) die Stärke 5.9 sowie ein etwas schwächeres Nachbeben. Demnach befand sich das Zentrum des Bebens rund 50 Kilometer südwestlich der Stadt Chost nahe der Grenze zu Pakistan in rund zehn Kilometern Tiefe. Pakistanische Behörden hatten das Beben mit einer Stärke von 6.1 registriert.
Pakistanischen Angaben zufolge waren die Erschütterungen in weiten Teilen des angrenzenden Landes – so auch in der Hauptstadt Islamabad und selbst in Lahore im Osten des Landes – zu spüren.
Mancherorts brach Panik aus, über Schäden oder Verletzte in Pakistan ist nach ersten Angaben jedoch bislang nichts bekannt. Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif drückte im Internet seine Betroffenheit aus und stellte Hilfe für die Menschen im Nachbarland in Aussicht.
Papst betet für die die Opfer
Papst Franziskus hat für die Opfer des verheerenden Bebens gebetet. «Ich drücke den Verletzten und denen, die vom Erdbeben betroffen sind, meine Nähe aus», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch am Ende der Generalaudienz vor Gläubigen und Besuchern auf dem Petersplatz in Rom. Er bete besonders für diejenigen, die ihr Leben verloren hätten und für deren Familienangehörige, erklärte der 85-Jährige.