- Mehr als zehn Jahre vor Ablauf seiner Haftstrafe soll der frühere peruanische Präsident Alberto Fujimori freikommen.
- Wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen verbüsst der 83-Jährige eine 25-jährige Haftstrafe.
- Das Verfassungsgericht von Peru gab einem Antrag statt, die Aufhebung einer Begnadigung Fujimoris zu annullieren – die Begnadigung tritt damit wieder in Kraft.
Die Entscheidung des Verfassungsgerichts kann nicht angefochten werden. Nach Justizangaben soll Fujimori in den kommenden Tagen freikommen.
Der damalige Präsident Pedro Pablo Kuczynski hatte den Ex-Staatschef an Weihnachten 2017 wegen dessen schlechten Gesundheitszustands aus humanitären Gründen begnadigt. Der Schritt löste Empörung bei Opferangehörigen und Menschenrechtsaktivisten aus. Monate später hob das Oberste Gericht die Begnadigung auf.
Perus Vizejustizminister Juan Carrasco kündigte nun nach Medienberichten an, die Regierung werde gegen das Urteil vom Donnerstag vor den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte (CIDH) ziehen. Für so schwere Taten wie Verbrechen gegen die Menschlichkeit komme eine Begnadigung nicht infrage. Aussenminister César Landa schrieb, das Urteil sei ungültig, da es gegen frühere CIDH-Entscheidungen verstosse.
Fujimori liess Frauen zwangssterilisieren
In seiner Amtszeit von 1990 bis 2000 hatte Fujimori Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen lassen, das Parlament wurde entmachtet.
Der Staat sah sich damals durch die maoistische Terrororganisation «Leuchtender Pfad» bedroht. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert, um ihre Kinderzahl zu reduzieren. Sie wurden als Entwicklungshemmnis angesehen.