- Ungewöhnlich schwere Hochwasser halten die mittelitalienische Region Toskana weiter in Atem.
- Besonders kritisch ist die Lage in Pisa, während der Wasserstand des Arno in der Regionalhauptstadt Florenz schon wieder leicht zurückging.
- Kritisch ist die Lage auch noch in der etwas weiter nördlich gelegenen Region Emilia-Romagna.
Der italienische Zivilschutz gab für Teile der bei Urlaubern beliebten Regionen Warnungen der höchsten Stufe heraus. Betroffen sind die Städte Florenz und Pisa in der Toskana sowie Bologna in der Emilia-Romagna. Dort regnet es bereits seit Freitagmorgen stark. Die Warnungen gelten bis einschliesslich Samstag.
In Florenz blieben am Freitag Museen, Kinos und Theater nach einer Verordnung der Stadtverwaltung geschlossen, einige Geschäfte machten ebenfalls früher als üblich zu. Grössere Schäden oder Opfer gab es zunächst nicht.
In Florenz hatte das Wasser am Freitag schon beinahe die Bögen des Ponte Vecchio – der mittelalterlichen Brücke – und den Eingang zu den Uffizien – der weltberühmten Gemäldesammlung – erreicht, wie die Zeitung «Corriere della Sera» berichtete.
In der Stadt bessere sich die Lage aber inzwischen wieder, sagte Bürgermeisterin Sara Funaro laut Nachrichtenagentur Ansa. Im Grossraum Florenz seien aber noch viele Gemeinden abgeschnitten.
Unwetter wie sonst nur im Herbst
Östlich von Florenz stieg die Sieve, ein Zufluss des Arno, laut Ansa auf den höchsten Stand seit 1966. Im Ort Valdisieve konnte die Feuerwehr im letzten Augenblick einen Mann lebend aus den Fluten retten. In Pisa wurde am Samstag das Fussball-Zweitligaspiel gegen Mantua abgesagt.
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sagte den Betroffenen der Unwetter in Italien Hilfe zu. Auf X dankte sie am Freitag zugleich den Rettungskräften.
Der Meteorologe Bernardo Gozzini bezeichnete die Niederschläge als für die Jahreszeit ungewöhnlich. In Florenz habe es in zwei Tagen doppelt so viel geregnet wie im Monatsdurchschnitt für März. «Ein solches Unwetter ist eher typisch für November, wenn das Meer noch warm ist, und Wasser verdunstet», sagte er der Zeitung «La Repubblica».
«Man kann fast sagen, dass es keinen Winter gab. Das Mittelmeer konnte sich nicht abkühlen», fügte er hinzu. Es sei vielleicht etwas gewagt, die Unwetter von heute mit Sicherheit dem Klimawandel zuzuschreiben. Aber 2024 sei das wärmste Jahr aller Zeiten gewesen.