- Die Sicherheitsbehörden haben vor der Erstürmung des Kapitols offenbar Hinweise auf einen möglicherweise bevorstehenden Angriff gehabt.
- Dies geht aus einem neuen Bericht des US-Senats hervor.
- Anhänger des damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt. Trump hatte zuvor seine Unterstützer bei einer Rede mit Wahlbetrugsbehauptungen aufgestachelt und erst später zur Ruhe aufgerufen.
Die nachrichtendienstliche Koordinations-Abteilung der Kapitol-Polizei (IICD) sei sich des Gewaltpotenzials «in den Tagen und Wochen vor dem 6. Januar» bewusst gewesen. So steht es in einem veröffentlichten überparteilichen Bericht von zwei Senats-Ausschüssen. Kritische Informationen über die Bedrohung seien aber nicht weitergegeben worden.
Der überparteiliche Senats-Bericht (bei CNN)
Die Führung der Kapitol-Polizei sei ausserdem schlecht vorbereitet gewesen. Während des Angriffs sei die Kommunikation chaotisch, sporadisch und – nach Darstellung vieler Polizisten – «nicht vorhanden» gewesen.
Bericht legt zahlreiche Fehler offen
Im Senats-Bericht heisst es, die Untersuchung des Angriffs habe eine ganze Reihe von Fehlern der Sicherheitsbehörden zutage gebracht. So hätten beispielsweise weder die Bundespolizei FBI noch das Heimatschutzministerium vor der Bedrohung gewarnt, obwohl es im Internet Aufrufe zur Gewalt gegeben habe.
Der 128-seitige Bericht geht nicht näher auf die Rolle von US-Präsident Trump bei dem Angriff ein. Der damalige Präsident hatte den Mob erst spät dazu aufgerufen, sich aufzulösen.
Laut dem Sender CNN ist der Senats-Bericht vorsichtig formuliert worden, um die Unterstützung sowohl der Demokraten als auch der Republikaner zu erhalten.