Zum Inhalt springen

Beziehung Süd- und Nordkorea Jedes Gespräch zwischen den beiden Korea gilt als Erfolg

Die Zusage aus Nordkorea sei per Fax eingetroffen, so das südkoreanische Vereinigungsministerium heute in Seoul. Südkorea hatte dem Norden zuvor vorgeschlagen, dass sich die beiden Seiten am 9. Januar in Panmunjom, in der entmilitarisierten Zone treffen.

Die neuen Töne kamen direkt von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un. In seiner Neujahrsansprache wünschte Kim den Winterspielen in Pyeongchang Erfolg. Und: Er deutete an, Nordkorea könnte gar eine Delegation nach Südkorea schicken.

Am Mittwoch schliesslich nahmen die beiden Seiten den Kommunikationskanal an der streng bewachten Grenze wieder auf. Die Telefonverbindung lag zuvor fast zwei Jahre lang still.

Moon hofft auf Nordkoreas Teilnahme an Winterspielen

Für Südkoreas Präsident Moon Jae-in sind die Gespräche ein erster Erfolg seiner Politik. Moon trat sein Amt mit dem Versprechen an, auf Dialog mit Nordkorea zu setzen. Er grenzt sich damit klar von seiner Vorgängerin ab, der konservativen Park Geun-hye. Sie hatte gegenüber Nordkorea einen harten Kurs verfolgt.

Gestern sind die USA und Südkorea dem Norden nun ein Stück weit entgegengekommen. Sie haben angekündigt, das gemeinsame Militärmanöver erst nach den Olympischen Winterspielen abzuhalten. Der nordkoreanischen Regierung sind die Militärmanöver zwischen den USA und Südkorea schon lange ein Dorn im Auge.

Martin Aldrovandi

Box aufklappen Box zuklappen

Martin Aldrovandi ist seit 2016 Korrespondent für Radio SRF in Nordostasien mit Sitz in Schanghai. Zuvor hatte er mehrere Jahre lang als freier Journalist aus dem chinesischsprachigen Raum berichtet.

Unklar, was Gespräche konkret bringen werden

Was die Gespräche neben einer Teilnahme an den Winterspielen konkret bringen werden, ist jedoch schwer vorherzusagen. In der Vergangenheit schon gab es Annäherungen zwischen den beiden Seiten, doch folgten darauf wieder Rückschritte.

Ausserdem steht die Kritik im Raum, Nordkorea wolle mit seiner Gesprächsbereitschaft die Beziehungen zwischen den USA und Südkorea schwächen. Auch ist fraglich, ob Nordkorea beim Treffen bereit ist, über sein Atomprogramm zu sprechen.

Nordkorea boykottierte Seoul 1988

Nach dem Tiefpunkt der Beziehungen im letzten Jahr, gilt jedoch jede Form von Gesprächen bereits als Fortschritt. Offiziell befinden sich Nord- und Südkorea noch immer im Kriegszustand – ein Friedensabkommen wurde nie unterzeichnet.

Und so wäre eine Teilnahme Nordkoreas vor allem auch eine starke symbolische Botschaft des Friedens und der Entspannung auf der koreanischen Halbinsel.

Die olympischen Sommerspiele in Seoul vor dreissig Jahren hatte Nordkorea noch boykottiert. Stattdessen richtete Pjöngjang im Jahr darauf mit den Weltfestspielen der Jugend und Studenten eine sozialistische internationale Sportveranstaltung aus.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel