Die meisten Kongolesinnen und Kongolesen haben ein zwiespältiges Verhältnis zur rund 16'000 Personen umfassenden UNO-Mission in ihrem Land. Für die einen sollte ihr Mandat militärischer sein, damit sie die verschiedenen Rebellengruppen im Land besser bekämpfen könnte. Andere sehen in den Blauhelmen eine Einmischung des Westens – und das seit über 20 Jahren.
Fakt ist: Die Lage im Kongo hat sich in dieser Zeit nicht verbessert. Rebellen sorgen für Konflikte, über 4 Millionen Menschen mussten fliehen, eine humanitäre Krise lässt das Land im Chaos versinken.
Kritik von Präsident Kabila
Auch der kongolesische Präsident Joseph Kabila ist kein Fan der Friedenstruppe. Immer wieder fordert er, dass die Mission in seinem Land verkleinert werden soll. Er spart nicht mit Kritik an den Blauhelmen. Und doch braucht er die UNO, um das riesige Land zusammenzuhalten.
Nun sollen die Blauhelme mit ihrem neuen Mandat also die kommenden Wahlen unterstützen und dazu beitragen, dass diese transparent und glaubhaft sind – und bis Ende Jahr abgehalten werden. Das ist ein Zeichen der internationalen Gemeinschaft an Präsident Kabila. Denn dessen Amtszeit ist bereits zwei Jahre überfällig.
Proteste gegen seine Herrschaft lässt der kongolesische Präsident niederknüppeln. Oft in Präsenz der Blauhelme, denn mit ihrem Auftrag, die Zivilbevölkerung zu schützen, sind sie meist vor Ort, wenn Demonstrationen stattfinden. Erfolglos, so die Meinung der einen, denn es kommt zu Toten. Erfolgreich, meinen die andern, dadurch komme es nur zu wenigen Toten. Das Verhältnis zur Friedenstruppe dürfte im Kongo wohl weiterhin gespalten bleiben.