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Booster und ein «Plan B» Boris Johnson will ohne Impfzertifikate durch den Winter

  • Der Plan zur Eindämmung der Pandemie im Winter der britischen Regierung beruht darauf, dass allen über 50-Jährigen die dritte Impfdosis angeboten wird.
  • Zudem sollen alle 12- bis 15-Jährigen zumindest eine Einzeldosis bekommen können.
  • Auf die Einführung von Impfzertifikaten soll vorerst verzichtet werden.

«Wir kommen mit unserer Impfstrategie voran», so Premierminister Boris Johnson. Die Strategie stelle sicher, dass Grossbritannien trotz einiger Risiken «eine der freiesten Gesellschaften und eine der offensten Volkswirtschaften in Europa haben», so Johnson weiter.

Maskenpflicht und Impfpass als «Plan B»

Falls die Zahl der Corona-Fälle in Grossbritannien im Winter wieder deutlich steigt, will die Regierung wieder eine Maskenpflicht anordnen und hält sich die Einführung von Impfpässen für Discos oder Stadien offen. Die Massnahmen seien laut Johnson Teil eines «Plan B», wenn die Pandemie mit Auffrischungsimpfungen nicht unter Kontrolle gehalten werden kann.

Der konservative Premierminister fügte hinzu: «Es wäre einfach nicht vernünftig, solche Massnahmen auszuschliessen, wenn sie entscheidend dafür sein könnten, Geschäfte offenzuhalten.» Gesundheitsminister Sajid Javid hatte zuvor betont, die Notfallpläne würden nur bei «unhaltbarem» Druck auf den britischen Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) in England in Kraft gesetzt.

Booster-Impfungen für 30 Millionen Menschen

Die britische Regierung hatte im Juni fast alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. Sie kann aber nur Regeln für England erlassen, die anderen Landesteile – also Schottland, Wales und Nordirland – sind in ihrer Gesundheitspolitik unabhängig.

Einschätzung der SRF-Korrespondentin

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Henriette Engbersen zu den Plänen der britischen Regierung:

«Es ist eine kleine Überraschung, dass das Impfzertifikat nun doch nicht eingeführt wird. Die Gründe dafür: Einerseits hat England eine andere Ausgangslage – die Impfbereitschaft ist sowieso hoch, auch ohne Zertifikatsdruck. Andererseits ist es auch ein politischer Schachzug von Boris Johnson, denn zurzeit ist die Ablehnung in seiner Partei hoch. Doch das kann sich in den kommenden Monaten durchaus ändern.»

«Plan A» stützt sich laut Javid auf Auffrischungsimpfungen für etwa 30 Millionen Menschen, die kommende Woche beginnen sollen. Ansonsten setzt die Regierung auf Freiwilligkeit und Selbstverantwortung. So werden die Menschen «ermutigt», sich möglichst im Freien zu treffen, viel zu lüften, an überfüllten Orten und in geschlossenen Räumen Masken zu tragen sowie ihre Hände häufig zu waschen. Unternehmen wird geraten, Impfpässe zu kontrollieren.

Gegen flächendeckende Impfpässe – wenn es geht

«Dieser Plan zeigt, wie wir dieser Nation die bestmögliche Chance geben, mit Corona zu leben, ohne dass strenge soziale und wirtschaftliche Einschränkungen erforderlich sind», sagte Javid. Er betonte allerdings: «Wir haben erlebt, wie schnell das Virus sich anpassen und sich verändern kann, deshalb haben wir einen ‹Plan B› mit Notfallplänen vorbereitet.»

In der Konservativen Partei von Premierminister Boris Johnson hatte sich starker Unmut gegen die flächendeckende Einführung von obligatorischen Impfzertifikaten geregt, sodass die Pläne wieder gestrichen wurden.

Tagesschau, 14.9.2021, 19:30 Uhr ; 

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