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Botschafter einbestellt Festgenommene Journalistin im Iran: Italien fordert Freilassung

  • Aus Protest gegen die Inhaftierung der italienischen Journalistin Cecilia Sala im Iran hat Italiens Regierung den iranischen Botschafter in Rom einbestellt.
  • Bei dem Gespräch forderte das Ministerium gemäss eigenen Angaben die sofortige Freilassung der Journalistin.
  • Bereits zuvor verlangte Aussenminister Antonio Tajani, alle Rechte der Italienerin zu respektieren.

Sala war am 19. Dezember 2024 in Teheran festgenommen und inhaftiert worden. Seitdem befindet sie sich im berüchtigten Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt Teheran in strenger Einzelhaft. Die iranische Justiz wirft Sala Verstösse gegen die Mediengesetze der Islamischen Republik vor.

Sala arbeitet für die Tageszeitung «Il Foglio» und betreibt zudem einen bekannten Podcast. Laut dem Aussenministerium in Rom ging Sala im Iran ihrer journalistischen Tätigkeit nach. Nach iranischen Medienquellen soll sie Kontakt zu jungen iranischen Frauen aufgenommen haben, die sich nicht an die islamischen Regeln, insbesondere die Kleiderordnung samt Kopftuchpflicht, halten. Bilder der Treffen soll Sala, die auf Instagram über 400'000 Follower hat, gepostet haben. 

Frau mit Kopfhörern spricht in ein Mikrofon.
Legende: Die italienische Journalistin Cecilia Sala wurde am 19. Dezember 2024 in Teheran festgenommen. Keystone/ Chora Media via Ap

Generell sind die iranischen Behörden gegenüber Medien, auch ausländischen, wenig tolerant. Der Iran ist auch dafür bekannt, ausländische Staatsbürger als Geiseln zu nehmen, um politische Forderungen durchzusetzen oder im Ausland inhaftierte Iraner freizupressen. Italienische Zeitungen spekulieren, dass auch dieser Fall mit einem iranischen Waffenschmuggler zusammenhängen könnte, der auf Ersuchen der USA in Mailand drei Tage vor Salas Inhaftierung festgenommen wurde. Es gilt als möglich, dass Teheran mit der Verhaftung Salas nun Druck auf Rom ausüben wolle, damit der Iraner nicht an die USA ausgeliefert wird.

Berichte über schlechte Haftbedingungen

Italienische Medien berichteten inzwischen über die schlechten Haftbedingungen in dem Gefängnis in Teheran. Im Gespräch mit Angehörigen beklagte die 29-Jährige, sie müsse ohne Matratze auf dem Boden und mit durchgehend angeschaltetem Licht schlafen, wie die Zeitung «Corriere della Sera» berichtete. Ausserdem sei ihr die Brille weggenommen worden.

Inzwischen hat sich auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas eingeschaltet. Sie forderte im Gespräch mit der italienischen Zeitung «La Repubblica» ebenfalls Salas sofortige Freilassung. «Niemand sollte wegen seiner Arbeit inhaftiert werden. Journalismus sei kein Verbrechen», sagte Kallas. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will laut Medienberichten nun mit einigen Ministern ihres Kabinetts zu einer kurzfristig anberaumten Sitzung zusammenkommen, um über weitere Schritte in der Angelegenheit zu beraten.

SRF 4 News, 02.01.2025, 16 Uhr ; 

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