- Die Vernichtung der Regenwälder im brasilianischen Amazonasgebiet hat sich nach Behördenangaben binnen eines Jahres nahezu verdoppelt.
- In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden bereits 6404 Quadratkilometer Wald zerstört.
- Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es laut dem brasilianischen Institut für Weltraumforschung (Inpe) 3367 Quadratkilometer gewesen.
Allein im August wurden Satellitendaten zufolge 1700 Quadratkilometer des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien vernichtet – mehr als dreimal so viel wie im August 2018. Die Experten gehen davon aus, dass bis zum Jahresende insgesamt 10'000 Quadratkilometer Wald zerstört werden.
Ausweitung der Anbaufläche
Der ultrarechte brasilianische Staatspräsident Jair Bolsonaro ist eng mit der Agrarlobby verbündet und hat Umweltschutzauflagen gelockert. Brasilianische Bauern durften zuletzt nicht mehr fünf, sondern 20 Hektar Fläche abbrennen. Die Behörden, die illegale Rodungen verhindern sollen, wurden unter Bolsonaro geschwächt. Immer grössere Waldflächen werden daher gerodet und anschliessend abgebrannt, um Platz für die Landwirtschaft und Viehzucht zu erhalten.
Von Januar bis Ende August wurden in Brasilien nach Angaben von Inpe insgesamt 88'816 Feuer registriert, davon mehr als die Hälfte im Amazonasbecken. Das ist die höchste Zahl seit 2010, als im gesamten Jahr mehr als 132'000 Waldbrände gezählt worden waren.
Experten befürchten, dass die Zahl der Brände im Amazonasgebiet in diesem Monat noch deutlich zunehmen wird. Demnach liegt der Höhepunkt der Rodungen im Juli, die der anschliessenden Brände im September.