- Der Streit um Fischereirechte zwischen Frankreich und Grossbritannien ist wieder aufgeflammt.
- Die britische Kanalinsel Jersey und die Regierung in London verweigerten Dutzenden französischen Fischerbooten Lizenzen, um in ihren Gewässern zu fischen.
Die französische Maritim-Ministerin Annick Girardin kritisierte am Mittwoch, Grossbritannien halte sich nicht an die Brexit-Handelsabsprachen und betreibe mit Fischereirechten Politik. Die Regierung in Paris drohte mit Vergeltungsmassnahmen.
«Erneute Weigerung der Briten»
«Es ist eine erneute Weigerung der Briten, die Bedingungen des Brexit-Abkommens trotz unserer gemeinsamen Arbeit umzusetzen», sagte Girardin. «Die französische Fischerei sollte nicht aus politischen Gründen von Grossbritannien in Geiselhaft genommen werden.»
Jersey verlangt, dass alle nicht lizenzierten Boote innerhalb von 30 Tagen aufhören müssen, in den Gewässern von Jersey zu fischen. Fischerboote mit einer wirtschaftlichen Abhängigkeit von den Jersey-Gewässern erhielten weiterhin eine Lizenz, sagte der Umweltminister der Kanalinsel, John Young.
Nicht das erste Mal
Im Frühjahr war der Fischereistreit zwischen beiden Ländern eskaliert: beide entsandten Patrouillenboote vor die Küste Jerseys. Frankreich beschwert sich, dass Fischerei-Lizenzen der britischen Insel den Zugang zu den dortigen Gewässern zu sehr einschränken.