23. Juni 2016 – Ja zum Brexit:
52 Prozent der britischen Wählerinnen und Wähler entscheiden sich beim Referendum für einen Austritt aus der Europäischen Union. Es ist das erste und bisher einzige Mal, dass sich ein Land zum Austritt aus der EU entscheidet.
24. Juni 2016 – Premierminister Cameron tritt zurück:
Einen Tag nach dem Entscheid tritt Premierminister David Cameron zurück – er hatte sich für einen Verbleib in der EU ausgesprochen.
13. Juli 2016 – Theresa May übernimmt das Ruder:
Nach Margaret Thatcher wird Theresa May die zweite Frau an der Regierungsspitze in Grossbritannien. May gilt als EU-Skeptikerin, sprach sich aber für einen Verbleib in der Union aus. Aussenminister in ihrem Kabinett wird der Wortführer der Brexit-Befürworter: Boris Johnson.
29. März 2017 – die Kündigung:
Grossbritannien stellt den offiziellen Austrittsantrag an die EU und löst den Austrittsartikel 50 aus, auf den eine zweijährige Verhandlungsphase beginnt. Das Ende der britischen EU-Mitgliedschaft ist somit auf den 29. März 2019 terminiert.
8. Juni 2017 – May scheitert mit Neuwahl:
Um eine klare Mehrheit im Unterhaus zu gewinnen, ruft Theresa May vorgezogene Neuwahlen aus. Doch ihr Plan scheitert spektakulär: Anstelle eines Triumphs verlieren Mays Tories die absolute Mehrheit im Parlament. Als Koalitionspartner holt sie die nordirische Democratic Unionist Party (DUP) ins Boot. Die Brexit-Verhandlungen werden so für May noch schwieriger.
22. November 2018 – der Austrittsvertrag
Die EU und Grossbritannien erzielen eine vorläufige Einigung über ihre Beziehungen nach dem Brexit. Der Vertragsentwurf wird Ende November auf einem ausserordentlichen EU-Gipfel in Brüssel verabschiedet.
15. Januar 2019 – britische Blockade
Die britischen Abgeordneten stimmen gegen das Brexit-Abkommen, die erste von drei Ablehnungen. Im März und nochmals im April stimmt die EU zu, den Brexit zu verschieben. Die Deadline ist nun der 31. Oktober.
24. Juli 2019 – Brexiteer Johnson übernimmt
Das britische Unterhaus bietet eine unterhaltsame, aber auch chaotische Konkurrenzdemokratie. Am Schluss aber scheitert May mit ihrem Austrittsdeal und der Brexit beendet damit eine weitere Politikerkarriere. Die Regierungschefin tritt am 7. Juni zurück. Der Konservative Boris Johnson, ein Brexit-Befürworter mit oder ohne Abkommen wird Premierminister.
17. Oktober 2019 – weiterer Aufschub
Boris Johnson und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker geben bekannt, dass sie eine neue Vereinbarung getroffen haben. Doch die britischen Abgeordneten verschieben ihre Abstimmung über den Austrittstext und erzwingen so einen Brexit-Aufschub bis zum 31. Januar 2020.
31. Januar 2020 – Brexit tritt in Kraft
Nun ist eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2020 vorgesehen. Bis dahin wollen London und Brüssel ihre neuen Beziehungen, einschliesslich ihrer Handelsbeziehungen, definieren.
24. Dezember 2020 – Der Durchbruch
Um 14:44 Uhr an Heiligabend war es soweit. Noch vor dem 24. September musste das Paket geschnürt sein – mit einem Durchbruch in allerletzter Minute. Nur sieben Tage vor dem gefürchteten «Sturz über die Klippe» einigen sich die EU und Grossbritannien auf ein Handelsabkommen ab 1. Januar 2021. Der hunderte Seiten starke Vertrag regelt die künftige Zusammenarbeit bei Handel und Fischfang, aber auch bei Justiz, Polizei oder in Energiefragen.