- Die Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) widerspricht Aussagen des früheren Uefa-Präsidenten Michel Platini.
- Dieser hatte gesagt, er habe keine weiteren Ermittlungen oder eine Anklage durch die Schweizer Justiz zu befürchten.
- Es geht um eine Zahlung von zwei Millionen Franken, die Platini vom ehemaligen Fifa-Präsidenten Joseph Blatter erhalten hat.
Platini sei lediglich bestätigt worden, dass gegen ihn «zur Zeit kein Verfahren» geführt werde, sagte der Informationschef der Bundesanwaltschaft zu Radio SRF.
Dossier nicht geschlossen
Der Fall Platini sei «nicht endgültig geschlossen». Wenn neue Beweise auftauchen sollten, müsse er möglicherweise noch immer vor einem Richter erscheinen: «Mit dem Brief vom 24. Mai hat die Bundesanwaltschaft lediglich bestätigt, dass sie kein Verfahren gegen Michel Platini führt. Alle Interpretationen, die darüber hinaus gehen, sind fehlerhaft.»
Rückkehr in Fussballwelt angekündigt
Platini hatte erklärt, ihm sei von der Schweizer Justiz bestätigt worden, dass es keine Anklage gegen ihn gegeben habe oder geben werde. «Diese Information bestätigt meine Unschuld», sagte der 62-jährige frühere Chef der Europäischen Fussball-Union Uefa. «Es ist das Ende eines langen Alptraums.»
«Ich hoffe, dass die Fifa den Mut und den Anstand hat, meine Sperre aufzuheben», erklärte Platini der Nachrichtenagentur AFP. Der frühere französische Nationalspieler kündigte zudem an, ins Fussballgeschäft zurückkehren zu wollen: «Wo, wann, wie? Es ist zu früh, das zu sagen. Aber ich werde in den Fussball zurückkehren, weil der Fussball mein Leben ist.»
Für vier Jahre gesperrt
Platini war von der Fifa-Ethikkommission zunächst für acht Jahre für alle Fussball-Aktivitäten gesperrt worden, der Bann wurde später auf vier Jahre reduziert.
Grund war eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Franken, die er 2011 von Ex-Fifa-Chef Blatter erhalten hatte. Die Umstände dieser Zahlung sind unklar.