- In Deutschland fordern Politiker ein schärferes Vorgehen im Umgang mit Kugelbomben.
- Diese sind wegen ihrer hohen Explosionskraft eigentlich nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen.
- Die Forderungen sind eine Reaktion auf die Vorfälle in der Silvesternacht in Deutschland, bei denen es zu schweren Sachschäden, Verletzten und fünf Todesopfern kam.
«Der Import verbotener Feuerwerkskörper – Kugelbomben – aus dem östlichen Ausland muss durch noch schärfere Grenzkontrollen unterbunden werden», sagte der innenpolitische Sprecher der Christdemokraten (CDU) im Berliner Abgeordnetenhaus, Burkard Dregger, der Deutschen Presse-Agentur. «Diese bereits verbotenen Feuerwerkskörper waren hauptursächlich für die Verletzungen und Sachbeschädigungen.»
Weil Kugelbomben in Deutschland nicht frei verkäuflich seien, würden diese aus Polen oder Tschechien eingeschmuggelt, ergänzte Dregger im RBB24 Inforadio. Mit diesen Staaten müsse man nun über Lösungen sprechen, um die illegale Einfuhr zu unterbinden.
«Kugelbomben sind ein Horror!»
In der Silvesternacht kamen fünf Männer durch unsachgemässen Umgang mit Pyrotechnik ums Leben, etliche weitere Menschen wurden zum Teil lebensbedrohlich verletzt. Allein im Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) werden 35 Menschen behandelt. «Es kommen immer noch weitere Patienten aus anderen Krankenhäusern zu uns», berichtete Sprecherin Angela Kijewski. Teils würden Betroffene aus Berliner Kliniken in die Spezialklinik verlegt, teils auch aus dem Umland.
Mehrere Patienten seien durch sogenannte Kugelbomben schwer an Händen, Gesicht und Augen verletzt worden, darunter auch Kinder. Andere Betroffene hätten infolge der Explosion dieser Sprengkörper schwere Hörschäden bis hin zu einem dauerhaften Hörverlust erlitten.
«Die illegalen selbstgebastelten oder aus dem Ausland importierten sogenannten Kugelbomben sind ein Horror!», hiess es von der Klinik auf dem Portal X.
«Das grösste Problem ist die extreme Sprengkraft der Kugelbomben», erklärte die Sprecherin. «Dadurch bekommt das Auge nicht mehr die Zeit, das Lid zu schliessen.»