Mit einer stimmungsvollen Feier ist im Petersdom in Rom die Osternacht im Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi zelebriert worden. Papst Franziskus sorgte dabei am Ende der Predigt für einen emotionalen Höhepunkt, als er sich direkt an Iwan Fedorow wandte, den Stadtpräsidenten der südukrainischen Stadt Melitopol, der als Gast im Petersdom zugegen war. «Wir alle beten mit euch und für euch», sagte Franziskus, «in dieser Dunkelheit, in der ihr lebt, der Dunkelheit des Krieges, der Grausamkeit». Er sprach den Ukrainern Mut zu.
Schlusswort auf Ukrainisch
Fedorow war von russischen Truppen entführt und erst im Zuge eines Gefangenenaustausches freigelassen worden. Zusammen mit Parlamentariern war er im Vatikan zu Gast. Franziskus schloss seine Predigt mit dem Satz «Christus ist auferstanden» auf Ukrainisch.
Der 85 Jahre alte Franziskus verzichtete erstmals in dem Pontifikat darauf, den wichtigsten Gottesdienst des Kirchenjahres selbst zu leiten; dies übernahm Kardinaldekan Giovanni Battista Re. Franziskus, der in dieser Karwoche schon viele Veranstaltungen hinter sich hatte und zudem von Knieschmerzen geplagt wird, verfolgte die Messe zumeist sitzend.
Auferstehung Christi
In der Heiligen Nacht vor dem Ostersonntag wird die Auferstehung Jesu Christi nach dessen Tod am Kreuz gefeiert. Die Zeremonie begann dabei traditionell mit der Einzugsprozession in den dunklen Dom hinter der Osterkerze, an der zum Ruf «Lumen Christi» (Licht Christi) die Kerzen der Priester und Gläubigen in der Petersbasilika entzündet werden.
Ostern im Vatikan
Am Sonntagmorgen um 10 Uhr beginnt dann der Ostergottesdienst auf dem Petersplatz vor zehntausenden Gläubigen. Am Mittag wird Papst Franziskus seine Osterbotschaft verkünden und den traditionellen Segen «Urbi et Orbi», für die Stadt und den Erdkreis, spenden.