- Nach heftigen Kämpfen haben Rebellen im Süden Syriens offenbar mehrere Städte aufgegeben und der Regierung überlassen.
- Mit der Übernahme von acht Ortschaften kontrollieren die Regierungstruppen demnach nun mehr als die Hälfte der Provinz Daraa, einer Hochburg der Aufständischen.
- Am Samstag lieferte die jordanische Armee Hilfsgüter für Vertriebene jenseits der Grenze.
Die Vereinbarung über die Übergabe von mindestens acht Städten soll durch die mit der syrischen Regierung verbündeten Russen und örtlichen Politikern vermittelt worden sein. Dies meldet die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Die Abmachung sieht demnach vor, dass diejenigen Rebellen, die bleiben wollen, ihre Waffen abgeben. Andere Kämpfer sowie Zivilisten, die nicht bleiben wollen, werden mit Konvois aus den Ortschaften gebracht. Entsprechende Vereinbarungen trafen Rebellen auch in anderen Orten in Syrien.
Eines der letzten Rebellengebiete
Die Region um Daraa gehört zu den letzten Rebellengebieten in dem Bürgerkriegsland. Russland als Verbündeter der Regierung sowie die USA und Jordanien hatten sich vor einem Jahr auf eine Deeskalationszone für die Region geeinigt. Die Armee und verbündete Milizen begannen vor anderthalb Wochen jedoch mit Angriffen. Seit vergangener Woche versuchen sie, die Verbindung zwischen der teilweise von Rebellen kontrollierten Stadt Daraa und Jordanien zu kappen.
Ausgangspunkt für Anti-Assad-Proteste
Die Rückeroberung von Daraa wäre für Präsident Baschar al-Assad ein wichtiger symbolischer Sieg. In der Provinz im ländlichen Süden des Landes begannen im März 2011 die Proteste gegen seine Regierung. Sie weiteten sich zu einem landesweiten Konflikt aus, in dessen Verlauf bereits mehr als 350'000 Menschen getötet wurden.