Die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame zieht jährlich fast 13 Millionen Touristen und Gläubige an und ist damit das meistbesuchte Wahrzeichen von Paris. Als eines der weltweit imposantesten Meisterwerke gotischer Architektur zählt Notre-Dame zum Weltkulturerbe der Unesco.
Der Grundstein für den Sakralbau im Herzen von Paris wurde im Jahr 1163 unter Bischof Maurice de Sully gelegt. Fast 200 Jahre dauerte die Fertigstellung des Gotteshauses, das später mehrfach geplündert und verwüstet wurde.
Berühmt durch den «Glöckner von Notre-Dame»
Im Zuge der Französischen Revolution wurde die Kathedrale zu einem «Tempel der Vernunft» erklärt, um einer antikirchlichen Bewegung Rechnung zu tragen. Alle Glocken in ihrer ursprünglichen Form wurden zerstört - mit Ausnahme von einer, die Emmanuel getauft wurde und 13 Tonnen wog.
Nach der Revolution rettete die Restaurierung unter Architekt Eugène Viollet-le-Duc das Monument vor dem Verfall. Berühmt wurde die Kathedrale vor allem durch den Roman «Der Glöckner von Notre-Dame» des Schriftstellers Victor Hugo.
Notre-Dame nach dem Feuer
-
Bild 1 von 6. Unwirklich: Die Pariser Kathedrale von Notre-Dame im morgendlichen Zwielicht nach dem verheerenden Brand vom Vorabend. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 6. Menschen stehen am Morgen am Kai der Seine und nehmen die vom Brand schwer gezeichnete Kathedrale in Augenschein. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 6. Das Portal des Querhauses ist russgeschwärzt. Inwieweit die Rosettenfenster mit ihrem filigranen Masswerk im Rayonannt-Stil Schaden genommen haben, ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 4 von 6. Die Befürchtung, die Türme könnten kollabieren und die tonnenschweren Glocken von Notre-Dame abstürzen, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Vermutlich habe die Arbeit der Feuerwehr hier Früchte getragen, so ein Sprecher. Man habe während der Löscharbeiten explizit versucht, die Struktur der beiden Türme zu schützen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 6. Rund hundert Feuerwehrwehrleute sind noch im Einsatz. Am Montagabend waren es rund 400. Experten und Architekten wollen im Laufe des Tages darüber beraten, wie die Feuerwehr ihre Arbeit fortsetzen kann und ob die Kathedrale stabil ist. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 6. Die hohen Temperaturen des Feuers haben Teile des Baugerüsts zum Schmelzen gebracht. Bildquelle: Keystone.
Die Ausmasse des Bauwerks mit seinen 128 Metern Länge und seinen 69 Meter hohen Türmen beeindrucken die Menschen noch heute. Nach wie vor werden Gottesdienste in der Kathedrale gefeiert, die sich im französischen Staatsbesitz befindet. Hochzeiten, Taufen und Trauergottesdienste finden dort allerdings nicht mehr statt.
2013 beging Paris das 850-jährige Bestehen von Notre-Dame mit einer sanierten Orgel für die Kathedrale. Jede der fast 8000 Pfeifen, von denen einige ins 18. Jahrhundert zurückreichen, wurde einzeln gereinigt und an ihren angestammten Platz zurückgestellt. Zudem ersetzten neun neue Riesenglocken jene aus dem 19. Jahrhundert.
Notre-Dame: Das wurde gerettet
-
Bild 1 von 8. Eine der wichtigsten Reliquien: Die Dornenkrone, die Jesus Christus bei seiner Kreuzigung getragen haben soll. Sie konnte aus der brennenden Kathedrale gerettet werden. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 2 von 8. Glück im Unglück: 16 Kupferstatuen – die zwölf Apostel und vier Evangelisten – waren am 11. April demontiert worden. Per Kran wurden sie vom Dach der Notre-Dame gehoben. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 8. Die Figuren sollen bei einem Spezialisten in Südwest-Frankreich restauriert werden. Ihre Rückkehr auf das Dach sollte in drei Jahren erfolgen. Unwahrscheinlich, dass der Wiederaufbau bis dahin abgeschlossen ist. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 4 von 8. Die Rosenfenster von Notre-Dame zählen zu den berühmtesten Glasmalereien der Welt. Sie waren Vorbild für nahezu sämtliche Rosettenfenster von Kathedralen in Europa. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 8. Allein das Rosenfenster im nördlichen Querschiff, nahe dem Ursprungspunkt des Brandes, hat einen Durchmesser von 13,1 Metern. Inwieweit die Fenster durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist noch unklar. Bildquelle: Wikipedia.
-
Bild 6 von 8. Zwei Orgeln stehen in Notre-Dame. Die Hauptorgel ist eine der bekanntesten der Welt. Sie hat mehr als fünf Tastaturen und fast 8000 Pfeifen. Bildquelle: Wikipedia.
-
Bild 7 von 8. Einige Teilen stammen sogar noch aus dem 18. Jahrhundert. Zwischen 2012 und 2014 wurde sie umfassend restauriert, gereinigt und umgebaut. Ob sie in Mitleidenschaft gezogen wurde, wird sich im Laufe der nächsten Tage zeigen. Bildquelle: Wikipedia.
-
Bild 8 von 8. Sämtliche Glocken sollen das Feuer überstanden haben. In welchem Zustand, ist noch unklar. Erst im Februar 2013 waren sie vom Pariser Erzbischof André Vingt-Trois geweiht worden. Sie läuteten zum ersten Mal am 23. März 2013. Bildquelle: Keystone.