- WikiLeaks-Gründer Julian Assange wird sich diese Woche des Verstosses gegen das US-Spionagegesetz schuldig bekennen.
- Nach Angaben der US-Staatsanwaltschaft könnte damit seine Inhaftierung in Grossbritannien beendet werden. Assange könne dann nach Australien zurückkehren.
- Gemäss WikiLeaks hat Assange sein britisches Gefängnis am Montag verlassen und ist aus Grossbritannien ausgeflogen.
Laut Gerichtsdokumenten hat der 52-jährige Australier Assange zugestimmt, sich in einem einzigen Anklagepunkt der Verschwörung zur Beschaffung und Weitergabe von als geheim eingestuften US-Verteidigungsdokumenten schuldig zu bekennen.
Dies geht aus Unterlagen des US-Bezirksgerichts für die Nördlichen Marianen hervor. Assange soll dort bei einer Anhörung auf der Insel Saipan am Mittwoch um 9.00 Uhr Ortszeit verurteilt werden. Es ist wahrscheinlich, dass ihm die bereits in englischen Gefängnissen verbüsste Zeit angerechnet wird und er keine neue Haftstrafe antreten muss. Der Anwalt von Assange hat sich bisher noch nicht zu einer Anfrage dazu geäussert.
WikiLeaks hatte 2010 Hunderttausende von als geheim eingestuften US-Militärdokumenten über Washingtons Kriege in Afghanistan und im Irak sowie zahlreiche diplomatische Dokumente veröffentlicht. Die USA warfen dem Australier daraufhin Geheimnisverrat vor. Zahlreiche Unterstützer sehen Julian Assange dagegen als Journalisten, der mutmassliche Kriegsverbrechen aufgedeckt hat.
Assange wurde 2010 in Grossbritannien zum ersten Mal aufgrund eines schwedischen Haftbefehls wegen des Vorwurfs eines Sexualverbrechens festgenommen. Der Haftbefehl wurde später fallengelassen. Seither stand Assange zeitweise unter Hausarrest, hielt sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London auf und wird seit 2019 im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh festgehalten. Dort heiratete er seine Lebensgefährtin Stella, mit der er zwei Kinder hat.