- Bei Protesten der französischen «Gelbwesten»-Bewegung haben sich Demonstranten und Polizei in Paris Auseinandersetzungen geliefert.
- Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vor.
- Demonstranten errichteten Barrikaden. Nach Polizeiangaben wurden mindestens 80 Menschen festgenommen.
Auf den Champs-Élysées wurden Läden geplündert, Schaufenster zerschlagen und Autos angezündet. Rund um den Triumphbogen kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizei. «Es besteht kein Zweifel, dass sie zu Gewalt aufrufen und in Paris Chaos säen», reagierte Innenminister Christophe Castaner.
Ein Wohn- und Geschäftshaus ist in Flammen aufgegangen. Eine Mutter und ihr Baby mussten gerettet werden. Das Feuer wurde nach Angaben Castaners vorsätzlich gelegt. Es brach in einer Bank im Erdgeschoss aus und breitete sich dann aus, wie der Sender France 3 berichtete. «Die Personen, die diese Tat begangen haben, sind weder Demonstranten noch Randalierer, sie sind Mörder», erklärte Castaner via Twitter.
Professionelle Randalierer hätten sich unter die Demonstranten gemischt. Er forderte die Polizei auf, mit Härte auf die Angriffe zu reagieren.
Eingeschlagene Scheiben und brennende Autos
Landesweit gingen nach Angaben des Ministeriums bis zum frühen Nachmittag 14'500 «Gelbwesten» auf die Strasse - mehr als doppelt so viele wie zur gleichen Zeit eine Woche zuvor. In Paris waren es demnach 10'000 Demonstranten.
Auf Fernsehbildern waren eingeschlagene Scheiben und brennende Autos zu sehen. Teils vermummte Demonstranten lieferten sich Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften rund um den Triumphbogen. Die Polizei setze Tränengas ein. Nach offiziellen Angaben gab es bis zum Mittag Dutzende Festnahmen.
Für Steuersenkungen und mehr soziale Gerechtigkeit
Der Triumphbogen, den die Polizei gegen die Angreifer absicherte, ist im Rahmen der Demonstrationen auch ein wichtiges Symbol. Bei Ausschreitungen während der «Gelbwesten»-Proteste im vergangenen Dezember wurde das Wahrzeichen der Hauptstadt schwer beschädigt - Randalierer drangen damals in das Nationalsymbol Frankreichs ein.
Es ist das 18. Wochenende in Folge, an dem die Bewegung gegen die Reformpolitik von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron demonstriert. Am Freitag endete der erste Teil von Macrons Bürgerdebatte, die er ins Leben gerufen hatte, um die Krise in den Griff zu kommen.
Erste Ergebnisse will der Staatschef im April präsentieren. Die Demonstranten fordern Steuersenkungen und mehr soziale Gerechtigkeit.