- Nach Laboranalyse steht fest: Der Kot stammt von einem Pflanzenfresser.
- Auch die gefundenen Haare stammen nicht von einer Katze.
«Wir müssen nicht von einem Löwen ausgehen.» Dies sagt die Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark am Montag.
Video zunächst als echt eingeschätzt
Die Suche nach dem möglichen Raubtier nahe der südwestlichen Stadtgrenze Berlins begann in der Nacht auf Donnerstag. Ausgelöst wurde sie durch ein Video, auf dem eine Löwin vermutet wurde. Der Videoschnipsel machte am Donnerstag die Runde durch die sozialen Netzwerke.
Die Ermittlungsbehörden schätzten das Video als echt ein. Polizisten gaben nach Angaben einer Behördensprecherin an, ebenfalls ein Wildtier «gesichert» gesehen zu haben.
Dem Bürgermeister zufolge basierte die gesamte Suchaktion auf diesen beiden Hinweisen. Die Polizisten, die das Video zuerst gesehen haben, hätten eine Gefährdung nicht ausschliessen können – daher sei mit der Suche begonnen worden.
Erst im weiteren Verlauf sei das Video dann Experten für eine Einschätzung gezeigt worden.
Hohe Kosten durch vermeintliche Löwin
An der Suche beteiligt waren neben Dutzenden Polizisten auch Veterinärmediziner und der Berliner Stadtjäger. Im Wald waren am Freitag Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzschilden unterwegs. Auch mit Helikoptern hatten Einsatzkräfte die Suche unterstützt.
Schon früh Zweifel an Löwentheorie
Zu Beginn der Suche hiess es noch, die Löwin sei gesehen worden, wie sie ein Wildschwein erlegte. Doch die Überreste dieses Tieres konnten nicht gefunden werden. Dann häuften sich die Zweifel an der Löwentheorie. Mehrere Experten äusserten ihre Skepsis.
Die Geschichte weckt Erinnerungen an die Sichtung einer Grossraubkatze im Frühling 2022 im Kanton Waadt. Dort gaben die Behörden nach einer erfolglosen Suchaktion ebenfalls Entwarnung: Entgegen ersten Berichten handelte es sich bei dem Tier wohl um einen Hund.