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Deutschland Nach Explosion in Ratingen: zweites Todesopfer gefunden

  • Bei einer Explosion im deutschen Ratingen sind insgesamt neun Einsatzkräfte schwer verletzt worden. Sieben davon sind Feuerwehrleute, zwei sind Polizisten. Fünf Personen sind lebensgefährlich verletzt.
  • Ausserdem ist in den gestrigen Abendstunden ein älterer Mann verstorben.
  • Der mutmasslichen Täter soll der Szene der «Corona-Leugner» angehören.
Video
Archiv: Schwer verletzte Rettungskräfte in Ratingen
Aus News-Clip vom 11.05.2023.
abspielen. Laufzeit 30 Sekunden.

Der Verdächtige, der die Explosion in einem Hochhaus in der westdeutschen Kleinstadt Ratingen verursacht haben soll, war für Polizei und Justiz kein Unbekannter.

Wegen eines nicht gezahlten Geldbetrags habe ein Vollstreckungshaftbefehl gegen ihn vorgelegen, sagte Laura Neumann, Sprecherin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, der Deutschen Presse-Agentur. Er habe auch Voreintragungen, «aber nichts Einschlägiges, nichts Vergleichbares», sagte sie.

Mutmasslicher Täter wurde bei Angriff leicht verletzt

Der 57-jährige Ratinger soll im Zuge des Einsatzes die Einsatzkräfte angegriffen haben und mit «brennbarem Material» auf die Einsatzkräfte losgegangen sein, so der Einsatzleiter der Polizei an einer Pressekonferenz. Der besagte Mann habe sich im Anschluss mit «brennbarem Material» überschüttet, lauthals geschrien und dann auch seine Wohnung in Brand gesetzt. Entgegen bisher veröffentlichter Medienberichte konnte der Mann aber leicht verletzt aus dem Haus gebracht werden.

In der Wohnung des Tatverdächtigen wurde zudem eine weibliche Leiche gefunden. Dabei dürfte es sich um seine Mutter handeln, mit der er auch zusammenwohnte, sagte Kriminaldirektorin Heike Schulz an der Pressekonferenz. Es sei wahrscheinlich, dass die Person bereits seit mehreren Wochen verstorben ist.

Versuchter Mord in neun Fällen

Der 57-Jährige befindet sich aktuell in Untersuchungshaft und soll noch an diesem Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden. Die zuständige Staatsanwältin teilt auf der Pressekonferenz mit, dass gegen den mutmasslichen Täter ein Untersuchungshaftbefehl wegen versuchten Mordes in neun tateinheitlichen Fällen beantragt wurde.

Bei dem mutmasslichen Täter handelt es sich laut Kriminaldirektorin Schulz um einen Corona-Leugner. Ob und wie dies in Zusammenhang mit der Tat steht, könne noch nicht gesagt werden.

Die schwer verletzten Feuerwehrleute und Polizisten kämpften am Freitag weiterhin um ihr Leben. Die Ermittler untersuchen nun, ob sie in einen Hinterhalt gelockt wurden. Nach Behördenangaben waren am Donnerstag in Ratingen 33 Menschen verletzt worden, davon mehrere lebensgefährlich, als es im zehnten Stock eines Hochhauses zu der Explosion kam. Ob sie alle in Folge der Explosion verletzt wurden, war bis zum Erscheinen dieses Artikels unklar.

SRF 4 News, 12.05.2023, 17:00 Uhr ; 

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