- Immer mehr Menschen in den USA schicken freiwillig ihre DNA-Proben an private Labordienste, um mehr über ihre Familie und Herkunft zu erfahren.
- Diese genetische Ahnenforschung wurde dem «Golden-State-Killer» in Kalifornien zum Verhängnis.
- Dank einer privaten DNA-Datenbank flog der Verbrecher nach 12 Jahren auf. Dies ist aber kein Einzelfall.
Tina Franke hat vor 17 Jahren ihre Tochter Christine verloren. Die angehende Primarlehrerin wurde in ihrem Appartement ausgeraubt und erschossen. Der Fall war lange ungelöst, erst vor ein paar Monaten wurde der Täter gefasst.
Detektiv Michael Fields von der Kriminalpolizei der Stadt Orlando hat den Täter überführt. In der Wohnsiedlung wo Christine Franke ermordet wurde, hat Fields die Tat Schritt für Schritt rekonstruiert. Aufgrund von DNA-Spuren wurde ein Phantombild erstellt. Und hier kommt Kommissar Zufall oder eben die Ahnenforschung ins Spiel, genauer die private DNA-Datenbank «GEDmatch».
Detektiv Fields lud die DNA-Daten des Täters hoch und fand tatsächlich Verwandte des mutmasslichen Killers. Nachdem die Ermittler den Stammbaum der Familie rekonstruiert hatten, kamen sie auf den mutmasslichen Täter. Nach 17 Jahren sitzt er nun im Gefängnis und wartet auf den Prozess.
Treffer dank Hobby-Forscher
Fast wöchentlich werden in den USA mit dieser Methode Täter überführt, die teils jahrzehntelang auf freiem Fuss waren. Einer der spektakulärsten Fälle ist der «Golden-State-Killer».
Ohne erwischt zu werden, beging der Unbekannte dreizehn Morde und mindestens fünfzig Vergewaltigungen zwischen 1974 und 1986 im kalifornischen Contra Costa County. Erst als die Polizei 2017 eine Datenbank zur Ahnenforschung und das Know-how einer Hobby-Genealogin hinzuzog, flog der Verbrecher auf.