- Die Europäische Polizeibehörde Europol hat eine Doping-Razzia in mehreren Ländern durchgeführt. 24 EU-Staaten sowie zehn weitere Länder waren an der Planung beteiligt – darunter auch die Schweiz.
- Die Behörden beschlagnahmten 3.8 Millionen Dopingpräparate und gefälschte Medikamente sowie 24 Tonnen Steroidpulver. Sie haben neun Untergrundlabore geschlossen.
- Die beschlagnahmten Substanzen wurden insbesondere von Hobby-Athleten genutzt und in Fitnesscentern und Online-Apotheken verkauft.
Wie die Behörden angaben, wurden bei der Razzia 234 Verdächtige festgenommen. Es war der grösste Einsatz dieser Art bis jetzt. Es seien 17 kriminelle Gruppen zerschlagen worden. Geleitet wurde der Einsatz von den Polizeieinheiten Griechenlands und Italiens. In welchen Ländern der Einsatz stattfand, gab Europol nicht bekannt. Laut den Schweizer Behörden wurden in der Schweiz keine Hausdurchsuchungen und Festnahmen durchgeführt.
Die Razzia deckte auf, wie sich Hobby-Athleten mit Prepaid-Kreditkarten und Kryptowährungen illegale Substanzen in kleinen Mengen kauften. Vieles davon wurde in Fitnessstudios und ungeregelten Online-Apotheken durchgereicht. Dealer nutzten soziale Medien, um ihre Produkte zu bewerben.
Fast 1000 Strafverfahren
Im Rahmen der Aktion seien bei Sportveranstaltungen 1357 Urin- und Bluttests vorgenommen worden. Um welche Veranstaltungen es sich handelte und wer getestet wurde, blieb jedoch offen. Fast 1000 Personen wurden wegen der Produktion, Veräusserung oder Verwendung leistungssteigernder Substanzen angezeigt. In ganz Europa wurden 839 Strafverfahren eingeleitet.
Nachrichtenagenturen meldeten zunächst fälschlicherweise, dass die Razzien in 33 Ländern durchgeführt wurden, darunter in der Schweiz. Wir haben das in einer früheren Version dieses Artikels so übernommen, nach dem Korrekturhinweis der Agenturen jedoch umgehend angepasst. Wir entschuldigen uns für den Fehler.