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Folgen des Luftangriffs auf die Kurdenhauptstadt Erbil
Aus News-Clip vom 13.03.2022.
abspielen. Laufzeit 41 Sekunden.

Eine Person leicht verletzt Mehrere Raketen auf nordirakische Stadt Erbil abgefeuert

  • Erbil, die Hauptstadt der autonom-kurdischen Region im Nordirak, ist am frühen Sonntagmorgen von mehreren Explosionen erschüttert worden.
  • Der Iran hat den Raketenangriff auf mehrere Gebäude für sich beansprucht.
  • Die Revolutionsgarden (IRGC) in Teheran behaupteten, der Beschuss habe einem Stützpunkt des israelischen Geheimdienstes gegolten.
  • Mehrere Gebäude seien beschädigt worden. Nach Angaben des Innenministeriums wurde ein Mensch leicht verletzt.

Der kurdische TV-Sender Rudaw berichtete, einige Raketen seien in der Nähe des neuen Konsulats zu Boden gegangen, das sich derzeit noch im Bau befinde. Nach Angaben des kurdischen Innenministeriums sei eine Person leicht verletzt worden.

Der lokale Fernsehsender «Kurdistan 24» zeigte in einer Liveübertragung auf Facebook, wie die eigenen Studios und Redaktionsräume durch die Explosionen beschädigt wurden.

Attacke als Vergeltungsakt

Die Attacke sei ein Vergeltungsakt für mutmassliche israelische Angriffe in Syriens Hauptstadt Damaskus vor einer Woche, bei denen zwei Iraner getötet wurden. Damit begründeten die Revolutionsgarden am Sonntag den Beschuss auf Erbil. Die Revolutionsgarden warnten Israel ausserdem davor, dass weitere Angriffe «noch konsequentere und zerstörerischere Reaktionen» zur Folge hätten.

Kurdische Sicherheitskräfte erklärten, die Raketen seien von ausserhalb des Iraks abgeschossen worden, und zwar aus Richtung Osten. Dort liegt der Iran. Auch ein irakischer Sicherheitsbeamter erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Raketen im Iran hergestellt worden seien.

Ein beschädigtes Gebäude nach dem Raketenangriff auf Erbil.
Legende: Ein beschädigtes Gebäude nach dem Raketenangriff auf Erbil. Reuters

«Es ist verfrüht, mit dem Finger auf eine bestimmte Partei zu zeigen, aber erste Berichte zeigen, dass es sich unbestreitbar um einen grenzüberschreitenden Kurzstrecken-Raketenangriff handelte», sagte ein irakischer Sicherheitsbeamter der Nachrichtenagentur Reuters.

USA: «Empörender Angriff»

Ein US-Beamter machte am Sonntag den Iran für den Angriff verantwortlich, nannte aber keine weiteren Einzelheiten. Iranische Beamte haben sich noch nicht zum Vorfall geäussert. Ein Sprecher des US-Aussenministeriums sprach zudem von einem «empörenden Angriff», sagte aber, dass keine Amerikaner verletzt worden und keine Schäden an Einrichtungen der US-Regierung in Erbil entstanden seien.

Mit dem Iran verbündete irakische Milizen hatten in der Vergangenheit mehrfach Raketen auf Ziele abgefeuert, die von den USA genutzt wurden. Auch Erbil wurde bereits früher angegriffen. Die Raketen wurden aber immer von irakischem Boden abgefeuert.

Die mit dem Irak verbündeten Milizen hatten den Abzug der US-Truppen gefordert, die zur Unterstützung des Kampfes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Land waren. Der US-Kampfeinsatz ist seit Ende des vergangenen Jahres offiziell beendet. Nach dem Abzug der Kampftruppen der von den USA angeführten internationalen Anti-IS-Koalition sollten noch Militärberater im Irak bleiben.

Der irakische Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi erklärte auf Twitter, beim Beschuss handle es sich um einen Angriff auf die Sicherheit des irakischen Volkes. Der Ministerpräsident der kurdischen Autonomiegebiete, Masrur Barsani, sprach von einem «Terrorangriff».

SRF 4 News, 13.03.2022, 03:30 Uhr ; 

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