- Nach dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida wächst die Befürchtung, dass die Zahl der Opfer deutlich steigen könnte.
- Am Freitag galten weiter 99 Menschen als vermisst. Eine Person ist verstorben.
- Rettungsteams waren mit Spürhunden, Spezialkameras und Horchgeräten im Einsatz, wie US-Medien berichteten.
- Hin und wieder seien Klopfgeräusche aus den meterhohen Trümmerbergen zu hören
Laut einer ersten Bilanz hat eine Frau beim Einsturz das Leben verloren, wie die Miami Dade Polizei Berichte auf Twitter bestätigt.
«Wir geben nicht auf», sagte Surfsides Bürgermeister Charles Burkett. Die Retter seien rund um die Uhr im Einsatz. Allerdings habe Regen die Suche erschwert. «Wie ein Pfannkuchen» sei der Wohnkomplex in sich zusammengestürzt. «Das ist herzzerreissend, denn für mich bedeutet das, dass wir bei der Suche nach Überlebenden nicht so erfolgreich sein werden, wie wir es gerne wären.»
Seit den frühen Morgenstunden sind in Surfside bei Miami Beach mehr als 80 Einheiten im Einsatz, teilte die Feuerwehr auf Twitter mit. Sie suchen in den Trümmern nach möglichen Vermissten.
Laut der Feuerwehr von Miami Beach handelt es sich um ein Gebäude in der Nähe der 88. Strasse und der Collins Avenue in Surfside nahe Miami Beach. In diesem Gebiet befinden sich neben Appartments auch Hotels in Strandnähe.
Bei dem Gebäude soll es sich um ein zwölfstöckiges Wohnhaus an der 8777 Collins Avenue handeln, das als Champlain Towers bekannt ist. Laut der «Miami Herald» wurde es 1982 gebaut und verfügt über mehr als 130 Wohneinheiten.
Auf Bildern im Netz waren in der Dunkelheit eine abgebrochene Fassade und zahlreiche Trümmer zu sehen. Die Gegend sei weiträumig von der Polizei abgesperrt worden, hiess es weiter.
Der örtliche Sender NBC 6 South Florida veröffentlichte ein Video, das zeigt, wie Feuerwehrleute einen Jungen aus den Trümmern des Gebäudes retten und auf eine Trage legen. Ein Augenzeuge berichtete dem Sender CBS 4 Miami: «Das Gebäude bebte, und als ich nach draussen schaute, konnte ich nichts sehen. Ich dachte, es sei ein Sturm. Doch als sich der Staub gelegt hatte, waren zwei Drittel des Hauses verschwunden.»
In Medienberichten hiess es, das Gebäude sei um etwa 1:20 Uhr morgens Ortszeit teilweise eingestürzt, die Anwohner seien im Schlaf von dem Unglück überrascht worden. Wie viele Menschen sich in dem Haus befanden, ist nicht bekannt.
Es ist unwahrscheinlicher als ein Blitzschlag. Es passiert einfach nicht. Man sieht in Amerika keine Gebäude einstürzen.
Bürgermeister Charles Burkett, sagte, er jogge jeden Tag an dem Gebäude vorbei. Für Bauarbeiten an dem Haus sei ein Kran eingesetzt worden. Er zeigte sich fassungslos, in seinem Ort eine solche Tragödie zu erleben. «Es ist unwahrscheinlicher als ein Blitzschlag. Es passiert einfach nicht. Man sieht in Amerika keine Gebäude einstürzen», sagte er Reportern.